Kritik zu Die Unzertrennlichen – Zwei durch dick und dünn

Die Schauspieler haben genug! Immer wieder dieselben angestaubten Stücke und jedes Mal wieder dieselben Rollen! Während Alfonso, der Chef der Truppe, immer wieder in der Hauptrolle des romantischen Helden glänzen darf, müssen die anderen passiv bleiben, so wie die junge Dee, deren Selbstbewusstsein als »Dame in Nöten« nie zum Tragen kommt, oder können ihre Talente in standardisierten Nebenrollen kaum zeigen – wie Don, festgelegt auf die Rolle des Narren.

Diese Schauspieler sind allerdings keine menschlichen Lebewesen – sie sind Marionetten, ihr Puppentheater steht im New Yorker Central Park. Ihr Schöpfer und Marionettenspieler hat sein Handwerk aus Altersgründen schon vor Jahren aufgegeben. So ziehen sie jetzt selbst die Fäden, allerdings in einem Rahmen, den sie mehr und mehr als zu eng empfinden. Von einem anderen Leben nicht nur zu träumen, sondern den Traum zu leben, das gelingt zumindest einem von ihnen, Don. Kein Wunder, dass er sich bei seinem Namen als Don Quichotte imaginiert. Für ihn wird der Central Park zur Kulisse eines großen Abenteuers, zu dem natürlich auch ein treuer Knappe gehört. Der hört auf den Namen DJ Doggy Dog und ist ein im Park vergessenes Spielzeugplüschtier, das auf Knopfdruck losrappt. Leider ist seine Batterie nicht mehr die beste, und leider ist nur ein einziger Song gespeichert. Aber vielleicht haben Dons Ermutigungen, seine eigenen Songs zu performen, ja Erfolg. Wenn eine Marionette zum Herrn ihres eigenen Schicksals werden kann, warum nicht auch ein Plüschtier?

Bevor in einem actionreichen Finale die beiden Helden die Marionetten aus den Klauen eines diebischen Geschwisterpaars im Teenager-Alter retten müssen, laviert der Film zwischen altmodisch (die Marionetten) und »hip« (DJ Doggy Dog). Zusammenarbeit wird als Wert großgeschrieben, aber sein Potenzial schöpft der Film nie wirklich aus.