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15.11.2024
Chiara Fleischhacker, 31, geboren in Kassel, ist Regisseurin und Drehbuchautorin, studiert seit 2015 an der Filmakademie Baden-
Württemberg in Ludwigsburg. Während des Studiums drehte sie dokumentarische Kurzfilme, die mehrfach ausgezeichnet wurden.
Ihr erster Langfilm »Vena« über eine drogenabhängige Mutter bekam den First Steps Award. Sie lebt mit ihrer Tochter in Erfurt.
Ein Schatz auf Holland
Die Romanvorlage von Donna Tartt ist eine runde Sache. Sie enthält ein Coming-Off-Age Phänomen, zwei Liebesgeschichten und einen Krimi. Und weil es sich im Kern um ein kleines Gemälde handelt, bekommen wir noch eine Lektion in Kunstgeschichte erteilt: das Bild stammt vom niederländischen Maler und Rembrandt Schüler Carel Fabritius und fällt dem jungen Theo in die Hände, als dieser gerade ein Museum besucht, das in die Luft gesprengt wird.
Es beginnt eine Odyssee des kleinen Theo (Ansel Elgort), auf der er immer das Bild dabeihat. Er begegnet netten und bösen Menschen, steigt zum Geschäftsmann auf, findet eine Unterkunft bei einer wohlhabenden Familie, mit Mrs. Barbour (Nicole Kidman).
Die erste Hälfte zieht sich arg in die Länge, da will kein Funken überspringen. Der Zuschauer verfolgt recht distanziert das Geschehen auf der Leinwand. Die Akteure vor der Kamera inklusive Miss Kidman spielen hölzern und ohne Charme. Selbst die Wiederholungen in Slomo bringen wenig. Die Liebesgeschichte zwischen Theo und Pippa (Ashley Cummings) bleibt trocken.
Der Schnitt zerteilt die Handlung und macht so manche Szenen unverständlich. Man kommt einfach nicht ins Geschehen hinein. Brecht sprach da von einem Guckkasten Theater, das emotionsfrei am Zuschauer vorbeirauscht.
Ein, zwei Szenen können überzeugen und verhindern die Bewertung ärgerlich. Der Roman war hingegen ein echter Knüller. Ohne ihn gelesen zu haben ist der Film schwer verständlich.