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15.11.2024
Chiara Fleischhacker, 31, geboren in Kassel, ist Regisseurin und Drehbuchautorin, studiert seit 2015 an der Filmakademie Baden-
Württemberg in Ludwigsburg. Während des Studiums drehte sie dokumentarische Kurzfilme, die mehrfach ausgezeichnet wurden.
Ihr erster Langfilm »Vena« über eine drogenabhängige Mutter bekam den First Steps Award. Sie lebt mit ihrer Tochter in Erfurt.
Werk ohne Auror
Hier ist nicht der Ort für eine umfassende Rezension. Deshalb seien nur einige bisher unerwähnte Aspekte herausgegriffen. Am Drehbuch eines solchen Projekts arbeiten anderswo mehrere Autoren - und Dramaturgen. Vielleicht wären dann manche Schwächen - wie die Länge - vermieden worden. Z.B. hätten die Theorien des Quasi - Beuys entfallen können. Die Kamera wird dem Sujet gerecht, was die Besetzung betrifft, so glänzt Sebastian Koch, die anderen Hauptrollen können leider nicht mithalten. Von Schnitzern abgesehen - riesige Propaganda-Transparente im Dresdner Park ! - ist das Szenenbild akzeptabel. Vor allem die Liebesszenen sind einfühlsam inszeniert, die "Erweckungszene" und der Suizid des Vater gehen daneben. Ein solcher Lehrer wäre damals eher in einem Internierungslager der Sowjets (Ex- KZs wie Buchenwald oder Sachsenhausen) gelandet und dort wie Tausende an Hunger oder Krankheit gestorben. Das Bild der Sowjets in der SBZ ist völlig schief. Sie suchten Nazitäter (SS), die sich an sowjetischen Gefangenen vergangen hatten, mußten aber mit ihren Tribunalen und Internierungen vor allem ein Soll für Stalin erfüllen. Schuldig oder nicht spielte da selten eine Rolle. Jugendliche wurden wegen Nichtigkeiten zum Tode verurteilt und z.T auch hingerichtet. "Euthanasie" - Verbrechen standen in dieser Zeit - wenn überhaupt - ganz unten auf der Agenda. Insofern ist das Hauptkonstrukt des Filmes fragwürdig. Erst recht ein KGB - Offizier, der eine Flucht des Professors in den Westen anstiftet.