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Gerhard Midding

Es wird höchste Zeit, anzufangen. Die Darsteller brechen auf; ihr Tatendrang ist nicht zu bändigen. Sie marschieren, vom Chor angespornt, stracks in die Handlung hinein. Die Dringlichkeit ist unbezähmbar. Adam Driver schwingt sich auf sein Motorrad, er braust seinem Auftritt als Stand-up-Comedian entgegen. Marion Cotillard nimmt in einer Limousine Platz, die sie zum Opernhaus bringen wird. Man ahnt noch nichts, aber dieses Musical steuert voller Euphorie auf den Abgrund zu.

Gerhard Midding

An Ausstellungen zum 100. Geburtstag Federico Fellinis herrscht ein Jahr danach kein Mangel. Dass sie sich, bedingt durch die Pandemie, verspäten, gibt ihnen keine Unwucht. Die Neugier konnte sich unterdessen auffrischen. Der Meister selbst war bestimmt auch nicht immer pünktlich.

Gerhard Midding

Wer seit Jahrzehnten Filmreihen zusammenstellt und dann an den Punkt kommt, wo es aufzuhören gilt, könnte leicht auf die Idee kommen, sich mit einem Programm von Lieblingsfilmen zu verabschieden. Aber diese Lösung war Corinne zu knifflig und vielleicht auch zu banal.

Gerhard Midding

Die Vermählung von Film und Musik ist komplex und vielgestaltig. Mal erweist sie sich als Liebesheirat, mal als Vernunftehe, aber hoffentlich immer als eine Zugewinngemeinschaft. Filmmusik bewegt. Das Publikum begeistert sie häufig auch dann, wenn sie ein Eigenleben führt. Sie kann unabhängig vom Film funktionieren und Faszination ausüben.

Gerhard Midding

Am Wochenende zirkulierte in Gesprächen mit Freunden und KollegInnen eine Frage, die uns zurück in eine andere Welt versetzte: Was ist eigentlich aus Kenneth Branaghs Remake von »Tod auf dem Nil« geworden? Kommt er noch oder lief er schon? Die Ansichten gingen auseinander.

Gerhard Midding

Als „Das Leben ist ein Chanson“, Alain Resnais' vieldeutige Hommage an die Populärmusik, 1998 auf der Berlinale gezeigt wurde, stand der scheue Regisseur für Interviews nicht zur Verfügung. Aber seine Darsteller waren ein vollgültiger Ersatz.

Gerhard Midding

Wie nur gelangte das T-Shirt mit dem Rambo-Konterfei ausgerechnet 1989 in ein Kinderheim in Kabul? Im Jahr davor hatte er in seinem dritten Kinoabenteuer die Sowjet-Truppen in Afghanistan schließlich noch mächtig aufgemischt. Der Junge aber trägt es stolz. Schau mal, sagt er zu seinem Kameraden, ich sehe genauso aus wie er!

Gerhard Midding

Bei ihm gibt es kaum je einen Moment der Stille. Diesen Regisseur fasziniert der bunte Betrieb des Lebens. Es herrscht Geschäftigkeit, alle Welt redet durcheinander, die Einstellungen sind drangvoll, oft bis in die Tiefe des Bildraums hinein: Das Chaos muss geordnet werden.

Gerhard Midding

Wenn zu Beginn eines Films Zeit und Ort eingeblendet werden, dient das in der Regel der Klärung. In Whit Stillmans Filmen ist das Gegenteil der Fall. Nicht, dass die Einblendungen nicht hilfreich wären, aber sie setzen eher Fragezeichen. Und damit bereits die erste Pointe der Filme.

Gerhard Midding

Der Film hatte mich rasch in der Tasche. Nach drei, vier Minuten schon schlug mein Puls schneller. Aber war das tatsächlich sein Verdienst oder das von Charles Aznavour?