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Gerhard Midding

Mein Eintrag vom 23.8., »Ein Beitrag zur Verrentungsdebatte«, bedarf diverser Nachträge. Sie sind ausnahmslos erfreulich.

Gerhard Midding

Ich habe ihm einmal eine Idee gestohlen. Das bereue ich nicht. Vielmehr bedaure ich, dass ich später keine weitere Gelegenheit dazu hatte. Es war 1998 während des Festivals von Turin, als ich Florian Flicker kennenlernte. Das war damals (und ist es vielleicht heute noch) eines jener Festivals – außer ihm fällt mir noch die Viennale ein -, das keine Barrieren zwischen Filmemachern und Kritikern errichtet, sondern sie einfach beim Essen nebeneinandersetzt, damit sie ins Gespräch kommen.

Gerhard Midding

Ein solcher Titel regt die Phantasie an: I used to be a filmmaker. Ihm steht noch ein Name voran, Tarr Béla. Der ungarische Regisseur kündigte vor einigen Jahren an, er wolle sich nach A Turin Horse aus dem Filmgeschäft zurückziehen und fortan an einer Filmschule auf dem Balkan unterrichten. Das erklärt die Vergangenheitsform. Wird man in dem Film aber auch seine Gründe für den Abschied erfahren?

Gerhard Midding

Ist es korrekt, manche Städte mit Magneten zu vergleichen? Immerhin ist ihre Anziehungskraft Schwankungen unterworfen. Einige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Rom zur Stilmetrople Europas. Die Mode-Ateliers und die Filmproduktion erlebten einen ungeheuren Aufschwung. In Rom wurden mehr Stars, einheimische sowie solche aus Frankreich und Hollywood, gesichtet als in Paris. Schaut man sich Fotos aus dieser Zeit an, scheint jeder Mann ein Playboy und jede Frau tief dekolletiert gewesen zu sein.

Gerhard Midding

Auch an mir ist der 100. Geburtstag von Louis de Funès nicht spurlos vorüber gegangen. Überraschend bat mich der Filmredakteur der Wiener Wochenzeitung "falter" um eine Gratulation. Sonst bringen die solche Jubiläumsartikel eigentlich nicht, nicht mal aus seriöserem Anlass.

Gerhard Midding

Als Nora Ephron vor zwei Jahren starb, war ich froh, dass keine Zeitung bei mir um einen Nachruf anfragte. Ich hätte beim besten Willen nichts Gutes über sie zu sagen gehabt. Aber nach zwei Jahren ist die Schonfrist verstrichen und die Zeit gekommen, die Dinge beim Namen zu nennen.

Gerhard Midding

Wer die Gewohnheit hat, bis zum Ende des Abspanns im Kino zu bleiben, wird für diese seit jeher unzeitgemäße Geduld oft belohnt. Mitunter erbeutet er interessante, verblüffende oder launige Informationen. Zuweilen verlässt er den Saal mit einem Rätsel, das es zu lösen gilt. Gerade habe ich »Tom à la ferme« / »Sag' nicht wer du bist« gesehen, den vierten, mittlerweile bereits vorletzten Film des Québecer Wunderkindes Xavier Dolan, der am 21. August bei uns startet.

Gerhard Midding

Manche Filmnationen haben Sorgen, die ihren Nachbarn wie pure Luxusprobleme erscheinen müssen. Unlängst klagte der britische Regisseur Edgar Wright (Shaun of the Dead), dass dank prächtiger Steuergeschenke die Studios im Großraum London vollends von großen Hollywoodproduktionen in Beschlag genommen würden. Längst reichten die Kapazitäten von Pinewood, Ealing und anderen Filmateliers nicht mehr aus, um auch heimischen Produktionen die nötige Infrastruktur bieten zu können.

Gerhard Midding

Am gestrigen Sonntag ging im kalifornischen San Diego die diesjährige Comic Con zu Ende. Das ist eine Veranstaltung, die ich nie besucht habe, die aber seit einiger Zeit meine Phantasie beschäftigt und mich bisweilen zu kulturpessimistischen Spekulationen verleitet.

Gerhard Midding

Die Bilder, die er wählt, sind drastisch. In einem Nachruf würde die Anschaulichkeit seines Vokabulars pietätlos klingen: von Leichenruhe ist die Rede und von einem trostlosen Grab. Aber Eckart Schmidt will keine Rücksichten nehmen in dem Nekrolog, den er vor einigen Tagen in der Wochenzeitung „der freitag“ veröffentlicht hat (https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/wir-muessen-hier-raus). Er ist dem deutschen Kino gewidmet.