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Gerhard Midding

Fünf Uhr nachmittags ist mir eindeutig zu früh. Vermutlich begann nicht einmal Luis Bunuels heilige Apéritifstunde so zeitig. Aber ansonsten bin ich vollauf zufrieden mit Stanley Tuccis Plädoyer für den alltäglichen Cocktail.

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Jean-Loup Dabadie besaß ein einzigartiges Talent, das Banale in Poesie zu verwandeln. Seine Kunst, Epigramme in Alltagssprache zu verfassen, konnte man gerade gestern Abend noch erleben, nur wenige Stunden, nachdem er mit 81 Jahren in Paris gestorben ist.

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Es geht allmählich wieder los, langsam und unsicher. Die Branchenblätter melden schon wieder Einspielergebnisse, nicht mehr allein die Erlöse aus Video on Demand, sondern aus physisch existierenden Kinos.

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Normalerweise mache ich wir wenig Gedanken über das Wetter in Los Angeles. Es betrifft mich nicht und ich kann auch nichts an ihm ändern. Aber seit David Lynch Anfang dieser Woche begann, täglich vom Klima in seiner Heimatstadt zu berichten, höre ich ihm gebannt zu.

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Erinnern Sie sich noch daran, dass es einmal eine Fluggesellschaft gab, die »British European Airways« hieß? Wahrscheinlich ebenso undeutlich wie ich. Mir kam sie erst vor ein paar Tagen wieder in den Sinn, als ich zwei Werbeanzeigen sah, die der Amerikaner Saul Bass 1957 für sie entwarf.

Gerhard Midding

Im Gegensatz zu den Helden von Howard Hawks bin ich ein Mensch, der Vorräte anlegt. Allerdings sehe ich die Szene aus »Only angels have wings« (SOS-Feuer an Bord) immer wieder gern, in der Cary Grant diese Hawkssche Lebenseinstellung für sich reklamiert.

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Die Filmproduktion mag derzeit weitgehend still stehen. Aber nichts hält Drehbuchautoren davon ab, ihrer Arbeit nachzugehen. Wann, wenn nicht jetzt wäre der Zeitpunkt, Ideen frei zu entwickeln, ohne Auftrag oder Förderungsdiktat? Am Ende vielleicht gar freie Ideen?

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Der Titel »Von Godard bis Truffaut: Die schönsten Filmsongs« ist eine Mogelpackung. Gewiss, es kommt auch Musik aus Filmen der beiden Regisseure vor. Aber erfreulicherweise ist das Spektrum des Konzerts, über das ich heute sprechen will, viel breiter. Und Songs kommen auch nicht vor.

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Gestern sah ich mal wieder einen Kondensstreifen am Himmel. Ich halte Ausschau nach ihnen, seit mein Freund Heiko mich vor einigen Tagen auf ihre Abwesenheit hinwies: Zum ersten Mal seit sechs Jahrzehnten ist der blaue Himmel weitgehend unbefleckt. Er hatte seine Mutter gefragt, ob sie sich an eine Zeit erinnere, in der es sie noch nicht gegeben hätte. Auch sie konnte es nicht. 

Gerhard Midding

"Wenn ich gewusst hätte, dass die Dinge so vergänglich sind", sagt Großvater Sam in »Avalon«, "hätte ich mich besser an sie erinnert." Der von Armin Mueller-Stahl verkörperte Greis ist eine einheitsstiftende, vitale Kraft in dem Generationenfilm, den Barry Levinson 1990 als dritten Teil eines Zyklus' über seine Heimatstadt Baltimore drehte.