"Was tut sich?" mit Ayse Polat
Ayşe Polats Film »Im toten Winkel« ist einer, der herausfordert, ein Puzzlespiel, dessen Teile sich erst am Ende zusammensetzen. In einer verschachtelten Erzählung thematisiert Polat teils deutlich, teils unterschwellig verdrängte Traumata und Konflikte in der türkischen Gesellschaft. Die Geschichte beginnt mit einem Filmteam, das im Nordosten der Türkei eine Dokumentation über einen vor langer Zeit verschwundenen Kurden dreht und dabei in einen Strudel gefährlicher Machenschaften gerät. Später wechselt die Erzählung zu Zafer, der für eine Geheimorganisation arbeitet und unter Verfolgungswahn leidet. Geschickt spielt Polat dabei mit dem Motiv der Überwachung und zeigt Szenen aus unterschiedlichen Perspektiven oder auch aus dem Blickwinkel von Handy- oder Überwachungskameras. Ein spannender Mix aus Polit- und Mysterythriller sowie Gesellschaftsdrama
Ayşe Polat ist 1970 in Malatya in der Türkei geboren und zog als Kind mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern nach Deutschland. Nachdem sie erste Filmversuche bereits als Teenagerin machte, entwickelte sie zunächst Kurzfilme, feierte dann mit dem Fernsehfilm »Auslandstournee« ihr Langfilmdebüt und gab schließlich 2004 mit »En garde« ihr Kinodebüt. »Im toten Winkel«, für den Polat auf mehreren Filmfestivals ausgezeichnet wurde, ist bereits ihr dritter Film, in dem sie die gesellschaftlichen Verhältnisse in der Türkei behandelt. 2013 erzählte sie in »Die Erbin« von einer deutschtürkischen Journalistin, die im Heimatort ihres Vaters die Vergangenheit ihrer Familie erkundet, und 2016 veröffentlichte sie den Dokumentarfilm »Die Anderen«, der sich mit dem Genozid an den Armeniern beschäftigt.
Vorstellungsbeginn am 3.3. ab 19:30 Uhr
DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt
Karte
Vorverkauf an der Museumskasse
Di – So 10 Uhr bis 18 Uhr
Tel.: +49 69 961 220 – 220
kinokasse@dff.film
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