DVD-Tipp: »Free Guy« / »Killer's Bodyguard 2«

Diese schlagfertig hingeworfenen Wortgefechte, immer gewürzt mit einem guten Schuss Political Incorrectness, die Fähigkeit, sich selber nie zu ernst und wichtig zu nehmen, und die damit einhergehende Lust, sich als Star mit dem Nimbus des »sexiest man alive« auf die Schippe zu nehmen: Ryan Reynolds ist gerade die coolste und komischste Socke Hollywoods. Mit liebenswertem Charme, kindlichem Staunen und rasanter Schlagfertigkeit hat er es zur hohen Kunst erhoben, erst mal ganz naiv daherzukommen, mit einem fast schon debil wirkenden Grinsen, um dann immer mehr Nuancen, Brechungen und echte Gefühle einzuschleusen. Das wirkt schon deshalb authentisch, weil Reynolds denselben Humor wie in Filmen wie »Deadpool« oder »Free Guy« auch auf seinen Social Media Accounts pflegt. 

Selbst eher mäßigen und überdrehten Filmen wie dem Sequel »Killer's Bodyguard 2« verleiht er damit noch einen gehörigen Spaßfaktor. Niemand bringt Sprüche wie »Als hätte Liberace ein Kind mit seinem Vorhang gemacht« (über das schrill gemusterte Jackett, das sein von Antonio Banderas gespielter Widersacher trägt) so locker und beiläufig über die Lippen wie er. Gut lässt sich das gerade auch im Netflix-Film »The Adam Project« erleben, in dem er als Zeitreisender sein 12 Jahre altes Ich mit unkonventionellen Mitteln für ein selbstbestimmtes Leben coacht. Schon im letzten Jahr haben Shawn Levy und Ryan Reynolds ihre Vorstellung von Humor und jungenhafter Spielfreude vereint, in »Free Guy«, einem sehr vergnüglichen Spiel mit dem Paralleluniversum der Computer Games. Da spielt er einen Allerwelts-Bankangestellten, der so 08/15 ist, dass er einfach nur »Guy« heißt, und einen besten Freund namens Buddy hat. Kein Wunder, denn die beiden sind lediglich unspielbare Statisten in einem brutalen Ballerspiel, doch dann bekommt die perfekte Welt Risse, so wie einst die perfekt abgeschirmte Fernsehwelt der »Truman Show«, und Guy kämpft komisch und berührend um ein echtes Leben.

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