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Ein junger Israeli kommt nach Paris, um die Heimat hinter sich zu lassen. Nadav Lapids Berlinale-Gewinner ist die Geschichte einer Migration, einer Herkunftsverleumdung und ein herausragender Parisfilm.
Die Tragikomödie »Victoria« über eine Strafverteidigerin (Virginie Efira), der die Grenzziehung zwischen Beruf und Privatleben nicht gelingen will, ist eine hintergründige Studie über Rolle und Identität.
Mehr als ein Streit um einen Zitronenhain: Eran Riklis Film ist eine ebenso poetische wie harsche Kritik an den israelischen Befürwortern der Besetzung und den palästinensischen Befürwortern der Intifada.
»Wind River« ist ein packend inszenierter, gut gespielter und hervorragend fotografierter Schneewestern, dessen Frauenfiguren altbacken wirken.
Die wahre Geschichte der Holocaust-Überlebenden Maria Altmann, die den Staat Österreich auf Rückgabe geraubter Gemälde verklagte, erzählt der Film ebenso schlicht wie überemotional, ganz auf Identifikation setzend, wozu leider auch die klischeehafte Darstellung der Protagonistin durch Helen Mirren gehört.
Die Künstlerin als junge Frau: In Alba Augusts Verkörperung der jugendlichen Astrid Lindgren werden der Optimismus ihrer Bücher und ihre Originalität lebendig. Auch wenn der Film »Astrid« ansonsten recht konventionell von ihren frühen Jahren als alleinerziehende Mutter in einem Schweden erzählt, das so etwas nicht zulassen wollte.
Er war ein Kassenschlager und einer der großen Skandalfilme der 1990er, es gab Demonstrationen gegen ihn, und auch die Kritik verdammte ihn als reißerisch bis reaktionär. Schaut man »Basic Instinct« heute wieder, so fällt zwar erst recht auf, wie gewagt er ist – nicht nur der berüchtigtste Beinüberschlag der Filmgeschichte wäre heute in einer großen Hollywood-Produktion undenkbar.
Die Adaption des Romans »Die Lebenden reparieren« von Maylis de Kerangal erzählt vielstimmig von den Konsequenzen, die eine Organspende für das Leben der betroffenen Familien hat.
Rose, eine junge Frau aus der tiefsten französischen Provinz, träumt von der großen Welt und erobert dank ihrer Schnelltippkünste nicht nur sie, sondern auch gleich noch das Herz ihres Chefs. Der Film ähnelt den Komödien mit Rock Hudson und Doris Day der 50er und 60er Jahre auf geradezu verblüffende Weise. Nur fehlt ihm deren doppelter Boden.
Am Rande Reykjaviks löst der Streit um einen Baum einen immer weiter eskalierenden Nachbarschaftskrieg aus. Sorgsam konstruiertes, betont unaufgeregt erzähltes Familiendrama mit schwarzhumorigen Anteilen. Die Figuren bleiben seltsam fremd.