DVD-Tipp: »Fariña – Cocaine Coast«
»Fariña – Cocaine Coast« (Miniserie, 2018). © Verleih
Auf der Telekom-Plattform Magenta ist »Fariña – Cocaine Coast« zwar im letzten Jahr untergegangen, er ist aber ein weiteres Beispiel für den Aufstieg Spaniens zur internationalen »Serienmacht«.
Wie schon der Netflix-Hit »Haus des Geldes« wurde auch »Fariña – Cocaine Coast« vom TV-Sender Antena 3 produziert. Im spanischen Original sind alle 10 Folgen (in Deutschland auf 14 Episoden geschnitten) lakonisch nur mit dem Jahr betitelt, in dem sie spielen: von 1981 bis 1990. Es beginnt mit dem Aufstieg des zunächst nicht unsympathischen Zigarettenschmugglers und Fischers Sito Miñanco, der gleich zu Beginn zusammen mit seinem Vater auf Schmugglerfahrt ist und der Guardia Civil entwischt. Dem selbstbewussten Sito mit dem markanten Schnurrbart gelingt es schnell, in ein Kartell altgedienter »Geschäftsleute « aufgenommen zu werden, die davon profitieren, dass der Zigarettenschmuggel in Spanien zu Beginn der 1980er Jahre nur als Ordnungswidrigkeit gilt. Aber Sito will mehr, lässt sich zunächst mit Drogenbossen aus Panama und später aus Kolumbien ein. Nur der verbissene Polizist Sargento Darío Castro lässt nicht locker und bringt Sito schon 1985 zeitweilig in den Knast.
Anders als »Narcos« oder »Boardwalk Empire« wirkt diese Drogenserie über Galizien immer einen Tick kantiger und authentischer. »Fariña« ist mehr als nur eine Parabel auf Schuld und Unschuld sowie die Korruption durch das schnöde Geld. Besonders sehenswert sind die Frauenfiguren. Als Sito im Knast sitzt und die älteren Herrschaften und Zigarettenschmuggler vor der Polizei nach Portugal geflüchtet sind, müssen die Ehefrauen, Geliebten und Schwestern das Geschäft der Männer übernehmen und emanzipieren sich zusehends dabei.
Die auf einem Sachbuch-Bestseller des Journalisten Nacho Carretero basierende Miniserie ist brillant besetzt; sie liegt nicht nur synchronisiert, sondern auch im spanischen Original mit Untertiteln vor. Als Extra gibt es ein Booklet.
Trailer
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