Film des Monats März »Moonlight«
In einem ärmlichen Viertel von Miami wächst der zehnjährige Schwarze Chiron auf. Er wird »Little« gerufen, von seiner alleinstehenden und drogenabhängigen Mutter vernachlässigt und gilt unter den Mitschülern als Außenseiter. Als er vor ihren Attacken flieht, nimmt sich Juan, ein Drogendealer kubanischer Herkunft, seiner an. Er und seine Freundin Teresa werden für Chiron zu Vater- und Mutterersatz. Als Jugendlicher kämpft Chiron mit seiner Zuneigung zu Kevin, einem Schulkameraden. Der Zustand seiner Mutter hat sich verschlechtert und ein gewalttätiger Angriff auf dem Schulhof verändert sein Leben nachhaltig. In Atlanta hat er sich als Erwachsener ein neues Leben aufgebaut. Er wird mit seinem Gangnamen »Black« gerufen. Doch ein Anruf aus Miami ruft Erinnerungen wach. Er besucht seine Mutter in einer Entzugsklinik und findet zu ihr neue emotionale Nähe. Schließlich trifft er den Jugendfreund Kevin wieder. Endlich können beide offen über ihre Gefühle füreinander sprechen.
In den drei Kapiteln des Films wird vom Kind über den Jugendlichen bis zum Erwachsenen der Entwicklungsprozess eines Schwarzen erzählt, der unter schwierigsten sozialen und persönlichen Bedingungen heranwächst. Verletzbar und ohnmächtig sucht er seinen Platz in der Gesellschaft. Was es heißt, anders als die Mehrheit zu empfinden und in einem von Gewalt geprägten Milieu sich behaupten zu müssen, macht der Film in einer geschickten Mischung von dramatischen und emotionalen Momenten deutlich. Der im Original glänzend getroffene Jargon, die Körperlichkeit der Darstellung und eine bewegliche, wechselnde Perspektiven eröffnende Kamera verleihen der Persönlichkeit Chirons plastisches Profil. Entstanden ist dabei das sensible Porträt eines Menschen und seiner sozialen Welt, die Diskriminierung und Marginalisierung ausgesetzt sind und sich selbst überlassen bleiben. Der Film nimmt ihre Würde ernst und sensibilisiert für die Eigenart und Verletzlichkeit jedes Einzelnen.
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