Jeder nur zwei Meisterwerke
© Universal Pictures
Die Begeisterung, die bestimmte Filme auslösen, ist selten von allen nachvollziehbar. Was dem einen meisterlich erscheint, ist den anderen ein Hype. Das gilt auch für Gesamtwerke, für Regisseure, die die Welt veränderten. Kein Zweifel, es gibt Ausnahmekünstler, aber auch die haben höchstens zwei Filme vorzuweisen, die ohne Widerspruch »durchgehen«: einen, der ihren Ruhm begründet, und einen, der ihn zementiert. Der Rest zehrt vom Abglanz, denn: Ein Godard kann doch keine schlechten Filme machen, Hitchcock ist und bleibt der Meister des Suspense, und bei Woody Allen ist man sowieso froh, dass er einfach weitermacht. Schaut man aber auf die Filme selbst, ergibt sich ein anderes Bild. Nehmen wir fünf Regisseure, die in den verschiedensten Ranglisten immer wieder vorkommen. Hitchcock, Kubrick, Spielberg, Scorsese und, damit es nicht zu angloamerikanisch wird, Andrej Tarkovskij. Sorry, David Lynch und Quentin Tarantino – das Boot ist voll. Bei Tarkowskij ist es einfach. Nach ein paar kunstvollen Fingerübungen ist Solaris der Film, der einen weltweit anerkannten Regisseur aus ihm machte; ein Ruf, den er mit Stalker festigte – den sollte er nicht mehr übertreffen.
Ebenso einfach ist es bei Spielberg, bei dem von »makellos« selten die Rede sein kann. Die besten? Zuerst Duell, da war er noch ein Kunstfilmer. Und dann? Schindlers Liste und Jurassic Park zum Trotz ist der zweite »E.T.«, ein Film den 88-Jährige so faszinierend fanden wie 8-Jährige, und dessen Held bis heute ein Symbol geblieben ist. Scorsese macht es uns auf hohem Niveau schon etwas schwerer. Da wäre Hexenkessel, sein claim to fame. Dann wird es problematisch, aber der Gewinner ist The King of Comedy, eben weil es hier um Filme geht, die rundum gelungen sein müssen. Schließlich zwei Regisseure, die keine schlechten Filme gemacht haben, wenn man sich an der Aktenlage orientiert. Sicher stellen Kubrick und Hitchcock das Gros ihrer Zunft in tiefe Schatten, aber auch hier bleiben nur: Spartacus und The Shining, Die 39 Stufen und Psycho. Und der letzte, obwohl er auf unkonventionellste, ungeplante Art und Weise entstanden ist.
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