Kwon Haehyo
Als Schauspieler/in:
Hong Sang-soo reiht zufällige Begegnungen und genau beobachtete Gespräche auf grandiose Weise aneinander. Dabei beweist er einmal mehr, dass nur die Kunst die verborgenen Wahrheiten unseres Lebens offenlegen kann.
Mit »Train to Busan« hat Yeon Sang-ho einen der eindrucksvollsten Zombie-Filme der vergangenen Jahre gedreht. Dessen nahezu blinde, aber ungeheuer geräuschempfindliche Zombies kehren zwar zurück, sind aber eher Beiwerk in diesem Sequel. Yeons post-apokalyptisches Szenario besticht zwar wieder durch die szenische Phantasie seiner Inszenierung, nur fehlt ihm die emotionale Tiefe seines Vorgängers
Nicht, wie in Hongs Werken sonst üblich, geschwätzige Männer in künstlerischer Schaffenskrise stehen diesmal im Mittelpunkt, sondern eine Schauspielerin, die sich von einer gescheiterten Affäre erholt. Geredet wird natürlich trotzdem viel und auch dem Alkohol wird zugesprochen. Hauptdarstellerin Kim Min-hee aber gelingt ein erstaunlich authentisches Porträt der Schreckensemotion Liebeskummer, nicht zuletzt wohl, weil es ihr eigener ist