Brigitta Tauchner
Cutter/in von:
Mit großartigen Schauspielern, schlagfertigen Dialogen und klugen Gedanken bläst Chris Kraus mit »Die Blumen von gestern« frischen Wind in die Verarbeitung der deutschen Vergangenheit
Der Film wirft einen differenzierten Blick auf die moralischen Unvollkommenheiten und Widersprüche seiner Figuren. Dank eines halb improvisierten Inszenierungsverfahrens entwickeln die Dialoge eine sehr lebensnahe Frische
Straßenkinder in Bukarest, die sich mit Diebstählen über Wasser halten und ihr Elend schnüffelnd vergessen wollen, auf der einen Seite, Wohlstandsverwahrlosung übersättigter Kids in einer westdeutschen Großstadt auf der anderen – die etwas extremen Biografien, die der Film sich überschneiden lässt, spiegeln die Gegensätze des neuen geeinten Europa