Film des Monats November: »Meinen Hass bekommt ihr nicht«
Bei dem Terroranschlag auf den Pariser Club »Bataclan« am 13. November 2015 verliert Antoine seine geliebte Frau Hélène. Unter Schock stehend über die unfassbare Gewalttat, muss er dem siebzehn Monate alten gemeinsamen Sohn Melvil erklären, dass die Mutter nicht mehr zurück-kommen wird. Nach Kräften versucht Antoine, den Kleinen im Alltag aufzuheitern, etwa mit lustigen Spielchen, während sie am Küchentisch sitzen und Spaghetti mit Tomatensoße essen. Von Panik ergriffen läuft Antoine einmal halb nackt auf die Straße, weil er glaubt, das Kind sei aus der Wohnung gelaufen. Doch der Kleine hat sich bloß in den Kleiderschrank gesetzt, versteckt unter den Kleidern der Mutter. Ein anderes Mal erleben wir Antoine im öffentlichen Raum, wie er sich selbst dabei ertappt, als er eine Gruppe männlicher Jugendlicher mit arabischen Wurzeln, die an einer U-Bahntreppe beieinanderstehen, argwöhnisch betrachtet. Doch Antoine ist zu reflektiert, um nicht zu wissen, dass die für den Anschlag verantwortlichen islamistischen Extremisten nichts gemeinsam haben mit harmlosen Teenagern, die ebenso friedlich leben wollen wie er. Eines Abends postet Antoine einen Facebookeintrag, der sich millionenfach verbreitet. Er will der Logik des Terrors trotzen, indem er gegen die Attentäter gewandt schreibt: »Meinen Hass bekommt ihr nicht.«
Fünf Jahre nach dem Terroranschlag auf den Pariser Club »Bataclan«, bei dem 130 Menschen ermordet wurden, und der nicht nur Frankreich, sondern Europa und die Welt erschütterte, kommt der Film von Kilian Riedhof in die deutschen Kinos. »Meinen Hass bekommt ihr nicht« beruht auf dem gleichnamigen autobiografischen Buch des französischen Journalisten und Autors Antoine Leiris. Der Spielfilm schildert, wie der zurückbleibende Ehemann eines der Opfer mit seinem kleinen Sohn wieder in den Alltag zurückfindet, nachdem sein privates Glück durch die Gewalttat jäh zerstört wurde.
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