DVD-Tipp: » Mulholland Drive« (2001)
»Wenn Sie gern in eine andere Welt eintauchen wie in einen Traum, sich mit rationalen Urteilen zurückhalten und stattdessen einfach in dieser Welt treiben und sie zu Ihnen sprechen lassen, dann können Sie eine sehr interessante Erfahrung machen«, sagt David Lynch im Bonusmaterial der neuen 4K-restaurierten Edition seines Mysterydramas »Mulholland Drive«. Damit liefert er eine so trockene wie hilfreiche »Gebrauchsanweisung« für sein Werk, in dem der Weg einer hoffnungsvollen jungen Schauspielerin in Hollywood sich in einem rätselvollen Labyrinth von Träumen zu verlieren scheint.
20 Jahre nach der gefeierten Weltpremiere in Cannes wurde im vergangenen Jahr am selben Ort die in 4K neu restaurierte Fassung aufgeführt, die von Studiocanal und Criterion mit Unterstützung vom Meister höchstselbst realisiert wurde. Jetzt liegt sie in verschiedenen Formaten – darunter eine UHD Limited Collector's Edition mit aufwendigem Artwork und Postern – vor und wird auch nochmals im Februar im Kino präsentiert. Neben der optimierten Ton- und Bildqualität mit besonders satten Farben und dunklen Tiefen überzeugen auf Blu-ray und UHD auch einige Extras, die zwar größtenteils nicht neu, aber in Deutschland vorher nicht erschienen sind, darunter Interviews mit Hauptdarstellerin Laura Harring, Produzentin Mary Sweeney und Komponist Angelo Badalamenti – der in »Mulholland Drive« auch einen köstlichen Schauspielauftritt hat.
Während ein älteres Featurette die saubere Auflösung des Ploträtsels verspricht (und augen-zwinkernd einlöst), liefert das 28-minütige »In the Blue Box« anregende Stilanalysen und Interpretationen von Experten und prominenten Bewunderern des Films, darunter Richard Kelly (Donnie Darko), Jaco Van Dormael (Toto der Held) und Guillaume Nicloux (Valley of Love). Mit Blick auf Gender-Identitäten nimmt die britische Filmkritikerin Anna Smith in einem von zwei Essays im Booklet den Film unter die Lupe – und bringt damit eine weitere faszinierende Facette des Mysteriums »Mulholland Drive« zum Schillern.
VÖ: 9. Dezember 2021
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