Der amerikanische Horrorregisseur ist 2015 gestorben. Aber sein Erbe lebt weiter – in diesem Monat startet der fünfte Film der »Scream«-Serie. Wes Cravens beste Filme im Ranking von Marcus Stiglegger.
(1) Scream – Schrei! (Scream, 1996)
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Scream« reflektierte die Regeln des 1970er-Slasherkinos und mischte die Karten effektiv neu – Cravens Opus magnum hat seine Wirkung behalten und wurde zu einem Franchise. Heute wirkt er wie die spielerische amerikanische Antwort auf Michael Hanekes »
Funny Games« mit seinen »motivlosen« Killern.
(2) Nightmare – Mörderische Träume (A Nightmare on Elm Street, 1984)
Der brandnarbige Kindermörder Freddy Krueger mit dem Schlapphut, dem gestreiften Pullover und dem Krallenhandschuh, der Teenager in ihren Träumen heimsucht, ist aus der Popkultur nicht mehr wegzudenken und verfolgt immer neue Generationen. Der erste Film bleibt – wie meist – der beste und wurde von Craven selbst in »
Freddy's New Nightmare« metafilmisch kommentiert.
(3) Hügel der blutigen Augen (The Hills Have Eyes, 1977)
Aus den Atomversuchen in New Mexico generiert Craven einen apokalyptischen Alptraum der all-American family – ein roher, aber ikonischer Genreklassiker mit Backwood-Thematik, in dem zwei Familien auf Gedeih und Verderb gegeneinander antreten.
(4) Die Schlange im Regenbogen (The Serpent and the Rainbow, 1988)
Aus Wade Davis’ Ethnobestseller über die Suche nach dem Zombie-Pulver entwickelte Craven einen Voodoo-Horrorfilm als Politparabel auf die Diktatur Haitis – deutlich gealtert, aber noch immer spannend in seinen Bezügen.
(5) Das Haus der Vergessenen (The People Under the Stairs, 1991)
Ein weiterer Familienalptraum: Ein Vorstadthaus wird von einem perversen mittelständischen Geschwisterpaar und ihren unheimlichen »Untermietern zwischen den Wänden« heimgesucht. Ein Sozialdrama als Horrorfilm, in dem auch Race-Konflikte eine wichtige Rolle spielen.
(6) Das letzte Haus links (The Last House on the Left, 1972)
Gedacht als Aufklärungsfilm gegen Drogen und Missbrauch, lieferte Cravens brutales »Remake« von Ingmar Bergmans »
Die Jungfrauenquelle« das Muster aktueller Terror- und Rape-&-Revenge-Filme.
(7) Tödlicher Segen (Deadly Blessing, 1981)
Kruder, aber atmosphärischer Sektenhorror mit Ernest Borgnine als Prediger und Sharon Stone als geplagter Protagonistin, der sich dem Stadt-Land-Konflikt und religiösem Fundamentalismus in den USA widmet.
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