Kritik zu Hannah – Ein buddhistischer Weg zur Freiheit
Marta György-Kessler will gleichzeitig eine starke Frau porträtieren und den Zuschauer für die Schule des Buddhismus ihres Mannes, Guru Ole Nydahl, einnehmen
Auch der Buddhismus missioniert. Zwei der erfolgreichsten Seelensammler jüngerer Zeiten sind Hannah und Ole Nydahl aus Dänemark, die in den End-Sechzigern des letzten Jahrhunderts aus hippiesken Drogenexperimenten zum üblichen spirituellen Such-Trip nach Nepal und Indien aufbrachen. Eher ungewöhnlich, dass sie dabei auch höchsten Würdenträgern des nach Indien exilierten tibetischen Buddhismus begegneten. Die Faszination war so überwältigend, dass beide bald als erste westliche Schüler zu einem längeren Lehr-Aufenthalt ins Kloster Rumtek zurückkehrten. 1972 gab ihnen der sogenannte 16. Karmapa dann den Auftrag, die Lehre der dortigen Karma-Kagyü-Schule auch im Rest der Welt zu verbreiten. So wurden die Nydahls mit der Gründung mehrerer Hundert buddhistischer Zentren erst in Europa und dann der ganzen Welt zu einer eigenen Macht.
Ihre Version dieser Geschichte erzählt dieser um einen auktorialen Kommentar aus einer Vielzahl von Einzelstatements (mit Dominanz der Nydahls selbst) gebaute Film. Im Fokus steht dabei die 2007 verstorbene Hannah, die wegen ihres unermüdlichen Engagements für die Sache von den Weggefährten fast zur Heiligen überhöht wird. Das passt zum auch sonst bizarren Personenkult (und daraus resultierenden heftigen Nachfolge-Rangeleien) der im Film gezeigten Version des Buddhismus, die ihre Karmapas und Rinpoches als angebliche Buddha-Reinkarnationen mystisch verklärt.
Kritik kommt im Film nicht vor, schließlich ist Co-Produzentin und Regie-Debütantin Marta György-Kessler seit langem persönlich und geschäftlich eng mit den Nydahls und ihren Diamantweg-Zentren verbandelt. Co-Regisseur Adam Penny hat vor allem als Werbefilmer gearbeitet, was sich im visuell dichten aber auch hochgradig suggestiven Look des Films mit vielen in Zeitlupe flatternden Tauben und pompösen Toneffekten niederschlägt. So wird bald – auch schon bevor am Ende mit Pathos noch einmal ausgiebig die große Liebe von Hannah und Ole beschworen wird – unübersehbar deutlich, dass hier über den Umweg der Glorifizierung von Hannah Nydahl die Legitimation des noch praktizierenden Lama Ole Nydahl und seiner Diamantweg-Stiftung betrieben wird.
Kommentare
Bewertung des Filmes
Wer Hannah gekannt hat und sie erleben durfte der weiß dass sie ein ganz besonderer Mensch war und dem wir dieser Film gerecht. Wenn zwei Menschen auf das gleiche sehen, kann der eine es oben sehen und der andere unten. Es kommt immer auf die Situation des Betrachters an. Da ich die Machart des Filmes mag und der Film die Person Hannah und ihren Weg sehr gut wiederspiegelt so gebe ich diesem Film 5 Sterne und habe im Kino erlebt wie selbst Nichtbuddhisten von der Person Hannah und ihrem Weg inspiriert waren für ihren eigenen Weg waren. Danke für diesen wunderbaren Film und mögen ihn viele glückliche Menschen bewerten.
Hannah
Hallo Filmkritikredaktion,
da ich mich für Buddhismus und Frauen die sich damit auseinandersetzen interessiere, aber keine Lust habe einen Guruwerbefilm,Ole Nydahl Diamantweg, zu sehen fand ich
ihre Kritik zum Film sehr hilfreich!
Vielen Dank!
Dieser Film ist absolut
Dieser Film ist absolut sehenswert. Ich bin gegenüber Gurus sehr kritisch aber in diesem Fall geht es um etwas anderes. Der Karmapa hat die beiden, Hannah und Ole bereits erwartet und es war Ihr Aufgabe mehr Liebe in die Welt zu bringen. Das haben sie auch getan, sogar teilweise unter Einsatz ihres Lebens. Das ist sehr inspirierend. Es geht nicht darum was wir glauben, sondern das wir glauben! Danke dafür.
Kritik
Zweifelhaft
Ich bin überrascht, dass das Erste öffentlich rechtliche TV und diverse Kinos einen solchen Film zeigen. Ich hatte persönlich intensiven Kontakt zu Diamantwegbuddisten. Laut Sektenbeauftragten mehrer Bundesländer handelt es sich um eine Sekte mitten in Deutschland und der Welt. Die Verfilmung von Hanna sicher nur der Versuch eine liebliche, herzliche und glaubhafte Wirkung zu erzielen. Die Filmemacherin ist selbst aktives Mitglied und Anhängerin. Dieser Propagandafilm sollte verboten werden. Die neue große Sekte unserer Zeit. Ich kann davor nur warnen.
Super Film
Ein grossartiger Film! Wer Buddhismus mit einem Sekt verwechselt kann nicht ernst genommen werden.
HEIDELIESE
Liebe Heidelliese,
wer hat Ihnen denn so einen Quatsch erzählt?
Sind sie katholisch ;)Entschuldigen Sie den kleinen Spaß!
Mit herzl. Grüßen
Astrid
Typische Antwort von Ole Nydahls Sekten"polizei". Wenn man keine Qualität zustandekriegt, biegt man einfach den ganzen Buddhismus in seine pervertierte Weltsicht. Gut dass ihr bald wieder verschwindet. Gut für alle.
gut für alle???
wer kann denn für alle sprechen?
m.f.G.
hans
wer kann denn für alle sprechen?
Ole nydahls Sekte offensichtlich nicht.
Wunderbarer ehrlicher Film
Ein grossartiger Film! Wer Buddhismus mit einem Sekt verwechselt kann wirklich nicht ernst genommen werden.
Die üblichen Verdächtigen
Wer eine Sekte mit Buddhismus verwechselt wohl auch nicht.
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