Under the Influence of Claude, Vincent, Paul….et les autres
Foto: Mark Niedermann, Installation view of »Under the Influence of Claude, Vincent, Paul… and the others«, Fondation Beyeler, Riehen/Basel
Film und Malerei sind eng miteinander verbunden – als visuelle, als Bildmedien. Viele namhafte Regisseure und Kameraleute ließen sich in ihrer Ästhetik von Gemälden inspirieren. Einer ganz besonderen Inspirationsquelle widmet jetzt der Schweizer Künstler und Filmemacher Matthias Brunner eine Installation unter dem Titel »Under the Influence of Claude, Vincent, Paul... and the others«. Dabei geht es um die Wirkung der impressionistischen Malerei auf das französische Kino der 1920er Jahre.
Die Künstler des Impressionismus wie Vincent van Gogh, Claude Monet oder Paul Cézanne, geboren in die Zeit, in der die Fotografie die Malerei von ihrer abbildenden, »dokumentierenden« Aufgabe entband, versuchten, sich von der Materialität der Dinge zu lösen und eher eine poetische Wirklichkeit, ihren Reflex im Auge zu erfassen. Dieses Prinzip übertrugen wiederum später wichtige Regisseure auf das Kino. Filme von Abel Gance, Jean Vigo oder Sergej Eisenstein tauchen in der Installation auf. Und natürlich auch von Jean Renoir, dem Sohn des impressionistischen Künstlers Pierre-Auguste Renoir. Obwohl ihnen das wichtige impressionistische Medium der Farbe damals noch nicht zur Verfügung stand, fanden diese Regisseure Mittel und Wege, ganz ähnliche Effekte auf der Leinwand zu erzielen: mit schneller Montage, Doppelbelichtung oder Spiegelungen.
Brunner zeigt all das in einer 30-minütigen Sequenz, in der er 24 Filme von 12 Regisseuren verarbeitet hat. Der Film folgt inhaltlich einer Reise von der Meeresküste ins Landesinnere, was Brunner die Möglichkeit gibt, mit Naturaufnahmen, Dörfern und Städten, schließlich auch dem Beginn der Technologisierung die thematische Bandbreite der Impressionisten abzudecken. Die Installation wird noch bis zum 14. Mai in der Fondation Beyeler in Basel zu sehen sein. Matthias Brunner hat sich in den letzten Jahren wiederholt mit Film-Installationen einen Namen gemacht, zum Beispiel über die Regisseure Satyajit Ray oder Frank Tashlin. Seit über vierzig Jahren gehört er zum Kern der schweizer Film- und Kunstszene. Er war jahrelang als Filmkritiker und -produzent tätig und saß unter anderem in den Jurys der Filmfestspiele in Venedig und Locarno.
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