17. Kurzfilmtage Landshut
Foto: Peter Litvai
218 »Kurzfilmperlen« aus insgesamt 33 Ländern präsentierte das Team um Festivalleiter Michael Orth in diesem Jahr. Der »Große BMW Kurzfilmpreis«, dotiert mit 5000 Euro, ging an den 14-Minüter »No Goodbye«, ein Kurzdrama über die Weigerung, das eigene Ende zu denken, des Münchner Filmemachers Ludo Vici. Das Publikum entschied sich für »Born In Battle« von Yangzom Brauen, einen Kurzspielfilm über das schreckliche Los eines afrikanischen Kindersoldaten. In der Sektion »Europe in 17 Minutes« (die Sektion präsentiert internationale Filme in genau dieser Länge – nächstes Jahr werden es 18-Minüter sein!) wählte die Jury die melancholische belgische Kurzkomödie »Nelson« von Thomas Xhignesse & Juliette Klinke zum besten Film. Hier setzte das Publikum auf »Stutterer« von Benjamin Cleary, der Ende Februar bereits bei der Oscarverleihung als »Bester Live Action Short Film« gewonnen hatte.
In der Animationssektion erhielt den Hauptpreis die französische Produktion »Supervenus« von Frederic Doazan. In nur drei Minuten handelt Doazan darin den Horror des modernen Schönheitsideals und den diesbezüglichen Machbarkeitswahn ab. Der dem Genrefilm gewidmete Deadline-Award, gestiftet vom gleichnamigen Filmmagazin, ging an den spanischen Horrorfilm »La ropavejera« von Nacho Ruipérez, der den wahren Fall einer Anfang des 20. Jahrhunderts in Spanien aktiven und berüchtigten Serienmörderin in stimmungsvollem Schwarz-Weiß nachstellt. Den Publikumspreis dieser Sektion erhielt »90 Grad Nord« von Detsky Graffam.
Aus der von Landshuter Schülern kuratierten Programmsektion »Sprungbrett« wählte die Jury das Kurzdrama über Zeitmangel und Entfremdung »Lost And Found« aus. Zur besten Komödie wurde »Die Badewanne« von Tim Ellrich gewählt, die Auszeichnung als beste Dokumentation erhielt »Jackpot« von Lukas Kaschinski, der in knapp 30 Minuten mehere Jahre im Leben eines Drogenabhängigen verdichtet.
Erstmals in diesem Jahr wurde der Innovation Award vergeben, der sektionsübergreifend von allen drei Jurys gemeinsam ausgesucht wird: Preisträger wurde das fantasievolle Beziehungsmärchen »The Fantastic Love Of Beeboy & Flower Girl« von Clemens Roth.
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