Kritik zu Wo die Lüge hinfällt
Sydney Sweeney (Euphoria, White Lotus) und Glen Powell (Top Gun: Maverick, Hit Man) sind eine gute Besetzung für das längst fällige Comeback der RomCom, allerdings bräuchte es noch ein gutes Drehbuch
Die Zeiten, in denen Liebeskomödien als Star-Vehikel für Hollywood-Durchstarter*innen dienten, sind eigentlich lange vorbei. Doch Sydney Sweeney, seit dem Durchbruch mit der TV-Serie »Euphoria« in aller Munde, glaubt fest an das überfällige Comeback des Genres – und bringt als erste eigene Produktion nun ausgerechnet die RomCom »Wo die Lüge hinfällt« an den Start, für die sie mit Glen Powell als männlichen Counterpart einen echten Shootingstar verpflichtete.
Die beiden spielen Bea und Ben, zwischen denen auf Anhieb so sehr die Funken fliegen, dass sie gleich die Nacht miteinander verbringen. Zwei kleine Missverständnisse später sind sie dann allerdings stinksauer aufeinander und sehen sich nie wieder. Bis sich Beas Schwester (Hadley Robinson) in Bens älteste Freundin (Alexandra Shipp) verliebt – und alle zur Hochzeitsfeier nach Australien fliegen. Erst droht die Abneigung der beiden allen anderen das Wochenende zu ruinieren, dann wollen sie unter Vortäuschung einer neuerlichen Romanze familiäres Einmischen umgehen. Doch das allein führt noch nicht zum Happy End.
Zwei attraktive Hauptdarsteller*innen vor traumhafter Kulisse in »Werden sie oder werden sie nicht?«-Dynamik – die richtigen Zutaten für eine gelungene RomCom bringt der Film durchaus mit. Doch so wirklich geht die Mischung nicht auf. Kleine Schwächen summieren sich: Powells Charisma entpuppt sich als zu glatt, die gelegentlichen Einsprengsel von »Physical Comedy«-Elementen wirken halbherzig. Außerdem fällt das Verhalten der Figuren oft so unglaubwürdig aus, dass es selbst für dieses nicht gerade um Wahrhaftigkeit bemühte Genre zu viel wird. Aber vor allem erweisen sich hier die Hindernisse für das Liebesglück als einfach zu banal. Wenn der gesamte Plot hinfällig würde, sobald die Protagonist*innen einen vernünftigen Satz miteinander sprächen, statt mit den Augen zu rollen, hapert es schlicht am Drehbuch.
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