Kritik zu Unknown User: Dark Web

© Universal Pictures

In der handlungstechnisch nicht anknüpfendenen Fortsetzung von »Unknown User« aus dem Jahr 2015 eröffnet ein mitgenommener Computer einem jungen Nerd die Welt des Dark Web

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Der verfluchte Gegenstand, der Unheil ins Haus bringt, ist in diesem Fall ein Laptop, den Matias aus einem Cafe hat mitgehen lassen, angeblich nur leihweise. Natürlich packt ihn die Neugier, als er darauf gelöschte Dateien entdeckt und sie wiederherstellt. Auch als ihn ein Mitspieler in seiner Gamer-Gruppe darauf hinweist, dass der Name »Norah C.«, möglicherweise die Besitzerin, rückwärts gelesen, »Charon« ergibt, den Wächter der Unterwelt, der die Neugierigen in das Dark Web führt, schrillen bei Matias noch nicht die Alarmglocken. Bilder einer Überwachungskamera, angebracht auch in Schlafzimmern, schließlich auch Bilder von eingesperrten Frauen und am Ende solche, in denen jemand sich daran macht, diesen Gewalt anzutun, fesseln natürlich den Betrachter. Was wird er bereit sein zu tun, angelockt von einer hohen Summe in Bitcoins, die scheinbar so leicht zu verdienen ist?

Für diese Neubelebung von »Unknown User« (2015) hat sich Produzent Jason Blum erneut zusammengetan mit dem Regisseur und Produzenten Timur Bekmambetov, der zwischenzeitlich mit »Searching« einen weiteren Film dieser Machart produziert hat, einen sogenannten »Screenlife-Film«, bei dem das gesamte Geschehen ausschließlich auf dem Bildschirm eines Computers zu sehen ist. Anders als sein Vorgänger, bei dem es Computernerds mit übernatürlichen Kräften zu tun bekamen, ist der Schrecken in diesem Film sehr viel realer – er greift das Unbehagen an sich rapide weiterentwickelnden Kommunikationstechnologien auf, die eine zunehmende Kontrolle über ihre Be­nutzer ermöglichen.

Verführung und Bestrafung liegen hier eng beisammen, die letzte Einstellung des Films signalisiert ein »Hostel« 2.0, die mo­derne Variante, Menschen zu töten und dafür Geld von willigen Zuschauern zu bekommen. »Unknown User: Dark Web« zeigt die neueste Stufe der Entwicklung, das ­kollektive Entscheiden über Leben und Tod per Klick im Netz.

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