Kritik zu My Beautiful Country
In Sonnengelb erzählt Michaela Kezele in ihrem Debüt von Kindern, die sich blaue Fahrräder wünschen, und vom Kosovo-Krieg, der von der Liebe träumt
26.11.2013
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(Stimmen: 1)
Kosovo, 1999. Für ihr Debüt hat sich Michaela Kezele nicht gerade das handlichste Sujet ausgesucht: Serben und Albaner unentwirrbar in Grenzkämpfe verstrickt. Kaum eine Familie, dies- und jenseits des Flusses Ibar, die nicht Opfer zu beklagen hätte. Hass wird als bleierner Pfand von Generation zu Generation weitergereicht. Tausende von Flüchtlingen verlassen das Land. Die Nato-Bombardements lassen die Zahl weiter steigen. Ein Krieg in Europa, und doch so fern wie alle Bilder von damals aus den Nachrichten.
Mišel Matičević, Zrinka Cvitešić
Die größere Tragödie ereignet sich jedoch auf einem Nebenschauplatz. Die gefundenen Patronen, mit denen Danilos Freundin spielt, sind radioaktiv verstrahlt. Die Kinder nehmen, anders als die Erwachsenen, Freundschaft wichtiger als die Regeln des Krieges. Deswegen verschwindet der kleine Danilo über die Grenze und sucht seine Freundin im albanischen Krankenhaus.
Miloš Mesarović, Mišel Matičević (v.l.n.r.)
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