Kritik zu Der Spion und sein Bruder

© Sony Pictures

Geschmacklos, unverschämt, hemmungslos idiotisch: In seiner Agentenfilm-Parodie arbeitet sich Sacha Baron Cohen abwechselnd an James Bond und der englischen Hooliganszene ab

Bewertung: 3
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3 (Stimmen: 2)

Hier der Fußball-Flegel mit Three-Lions-Trikot, Badelatschen und Bauchansatz, der sich im Pub brennende Feuerwerkskörper in den Hintern steckt, dort der virile, drahtige Modellathlet, der zum Lachen in den Keller geht: Mit Nobby (Sacha Baron Cohen) und Sebastian Butcher (Mark Strong) treffen zwei Welten aufeinander. Kaum haben die ungleichen Brüder – der eine lebt mit Freundin und elf Kindern in einem Loch im nordenglischen Grimsby, der andere ist Topagent des MI6 – sich nach 28 Jahren zum ersten Mal wiedergesehen, brennt auch schon die Hütte. Der ziemlich beschränkte Nobby verhagelt einen Einsatz des Bruders (versehentlich erwischt es den Leiter der WHO), und fortan ist das unwahrscheinliche Gespann gemeinsam auf der Flucht und muss nebenbei die Welt retten.

»Der Spion und sein Bruder« ist einerseits ein handfester Agenten-Spoof, in dem Louis Leterrier (»Transporter«) die Rasanz seiner bisherigen Genrearbeiten kunstvoll zuspitzt, andererseits erinnern die Grimsby-Szenen mit ihrer Karikatur des gesellschaftlichen Bodensatzes eher an Cohens frühen »Ali G«, der die englische Provinz ähnlich liebevoll verballhornte. Manchmal wirkt das, als würden da zwei nicht-kompatible Konzepte aufeinander losgelassen, aber Cohen und Leterrier pfeifen ohnehin auf jedwede Logik. Sie mixen die Stile und Tonlagen so forsch und frivol, dass ohnehin kein »richtiger Film« dabei herauskommen kann, sondern eher ein radikales Unikum, grell, laut und provokant.

Dabei sparen sie nicht mit aktuellen Bezügen, von Donald Trump und Daniel Radcliffe über die FIFA bis zu den Gallagher-Brüdern kriegt alles und jeder irgendwie sein Fett weg, mal kritisch, mal albern, mal absurd. Sonderlich relevant ist nichts davon, der Film hat anders als Cohens frühere Arbeiten kein anderes Ziel als temporeich und zügellos zu unterhalten. Immer, wenn man denkt, das derb-zotige Gagfeuerwerk, bei dem die ungezählten Pimmel- und Fäkalwitze noch zu den harmloseren Späßen gehören, habe seinen Höhe- bzw. Tiefpunkt erreicht, setzt der Film noch einen drauf. Cohen und Mark Strong ergeben ein erstaunlich perfektes Paar. Daneben bleibt nur wenig Raum für die unterbeschäftigten Penelope Cruz, Isla Fisher und Rebel Wilson.

Meinung zum Thema

Kommentare

bei dem hauptdarsteller hab ich nicht viel erwartet ,aber hier ist unterste schublade ein lob.gift aus penis saugen und elefanten in den hintern kriechenn im wahrsten sinne des wortes und als highlight raketen in die arschlöcher auch durchaus treffend im doppelten sinn und das aht eine fsk freigabe ab 12...naja wie gesagt erwarten se nix und das wird unterboten mfg

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