Kritik zu Das Mädchen und der Künstler
Der spanische Regisseur Fernando Trueba verhandelt nach seinem "Chico & Rita" erneut ein Künstlerleben vor dem Hintergrund der Zeitgeschichte: Diesmal geht es in schwarz-weißen Realbildern um einen Maler und sein Model zu Kriegszeiten
26.11.2013
Bewertung: 3
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(Stimmen: 2)
Der Lauf der Geschichte sickert durch die filmischen Erzählungen von Fernando Trueba, er setzt die Atmosphäre von Zeit und Ort, in der sich die Liebesgeschichten entfalten, von denen sie handeln. Sein mit dem Oscar für den besten ausländischen Film ausgezeichneter Belle Epoque – Saison der Liebe spielte im Bürgerkriegsspanien der Übergangsphase zwischen Demokratie und Franco-Diktatur, und die stimmungstrunkene Animation Chico & Rita folgte zwei kubanischen Musikern, die sich auf ihren Wegen zwischen Havanna, New York, Hollywood, Las Vegas und Paris immer wieder verlieren und finden. Nach dem Jazz von Chico & Rita kreist jetzt Das Mädchen und der Künstler um die Arbeit eines Bildhauers.
Aida Folch, Jean Rochefort
Auch für Mercè ist die Zeit im Atelier des Künstlers eine Schule des Sehens, sie lernt das Wesen der Kunst zu verstehen: »Das sieht ja gar nicht aus wie ich«, moniert sie einmal enttäuscht beim Anblick einer kleinen Skulptur, für die sie tagelang nackt Modell saß. Natürlich sei das keine absolute Kopie, erwidert der Künstler, es ginge lediglich darum, die Natur zurate zu ziehen. Und überhaupt lasse sich die Realität nicht einfangen, weil das Licht und die Blätter immer in Bewegung seien. Während der Künstler in immer neuen Vorstudien und Arbeitsphasen mit seinem Werk ringt, kreisen die Gespräche um das fragile Verhältnis von Modell und Kunstwerk, von Wirklichkeit und Abbild, und um das Wesen der Kunst und der Schönheit.
Aida Folch
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