News
21.02.2025
Bei der Jubiläums-Berlinale weist ein Publikumszuwachs zwar in die richtige Richtung, doch in einem schwachen Wettbewerb gibt es nur einen Favoriten: »The Blue Trail«, eine Farce auf alternde Gesellschaften. Am Samstag werden die Bären verliehen.
19.02.2025
Berlinale 2025: Fünf Jahre nach dem Hanau-Attentat zeigt eine Dokumentation den Kampf der Hinterbliebenen um Aufarbeitung. Außerdem: Richard Linklaters Wettbewerbsbeitrag »Blue Moon«.
18.02.2025
Von Komödie bis Sozialdrama, deutsche Filme wie »Was Marielle weiß«, »Mit der Faust in die Welt schlagen« und »Heldin« begeistern auf der Berlinale.
Konklave
Seit „Im Westen nichts Neues“ schätze ich Edward Berger besonders für die Fähigkeit, die (Kriegs)Maschinerie vorzuführen, und ich finde, dass er auch mit „Konklave“ das Getriebe der Institution una sancta ecclesia gezeigt hat - zuletzt sah man nicht den Rauch aufsteigen, sondern wie Lawrence/Fiennes die letzte Amtshandlung ausübte und den (heiligen?) Incinerator anschmiss.
Oder die Zimmer: trotz Marmor, Holztäfelung und feinsten Lederaktentaschen eigentlich wie im Gefängnis.
Ich habe mich z. B. relativ zu Beginn gefragt: warum marschieren jetzt so viele Nonnen ein? - Klar, jemand muss ja das Essen machen (bis hin zu handgeformten Pasta) und die Kleidung waschen (solche Bilder wie die Uniformkochkessel aus „Im Westen nichts Neues“ fehlten diesmal) und rauslegen, damit jeder jeden Tag tipptopp uniform gewandet auftreten kann.
Die letzte Szene deute ich so: drei Nonnenarbeiterinnen laufen kichernd über ihren Arbeitsplatzhof. Lawrence/Fiennes schaut melancholisch, kurz vor der Abreise in seinen Traumberuf Ordensmann, runter. Hat sich etwas geändert? Eigentlich nicht.