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Ich fand der Film Millers Girl hatte einen ganz besonderen Drive. Unsicherheit und Verlangen mischen sich darin zu einer explosiven Mischung, die, so scheint es, nicht mehr kontrollierbar ist. Im Erotik-Thriller wird die sexuelle Phantasie einer Highschool Schülerin zur Obsession. Ihre Gedanken kreisen um ihren Lehrer, die Nahaufnahmen der Schauspieler:innen lassen gar keinen Abstand zur Szene mehr zu. Ästhetisch erinnert ihre Figur an Wednesday, aber auch Flavia deLuce - nur als smartes Bookgirl. Cairo wird als gebildet und straight forward und zuweilen kalt gezeichnet. Sie ist oft allein in der großen Familienvilla - vielleicht sogar einsam und manchmal gelangweilt? Ihr Lehrer, ein unterrichtender (Ex)-Autor hat alles, was man von einem unzufriedenen Mann in der Midlifecrisis verlangen kann. Fehlt ihm der Mut oder fehlt ihm das Talent für einen Karriereschub? Cairo und Mr. Miller - der Abstand in Alter, Geschlecht, Macht und Erfahrung zeigt sich schon im Titel. Etliche Annäherungsversuche beider Seiten münden in den phantastischen Höhepunkt. Miller bringt Cairo ihr Handy vorbei und so stehen beide allein vor ihrem Haus, es regnet. Was genau zwischen den beiden passiert, bleibt unklar. Die Metaphern sind mehrdeutig. Ist Miller seiner Schülerin ins Netz gegangen? Oder hat er seine Macht über ihre Note ausgenutzt? Dass die moralischen Kategorien einer Schüler-Lehrer-Beziehung trotz allem nicht aufgehoben werden können, zeigt sich besonders deutlich durch die immer präsenten Körper der Schauspieler:innen. Während die lehrenden Männer (andere gibt es auch gar nicht) riesig und raumeinnehmend sind, wirken die Schülerinnen klein und verletzlich, eben wie Mädchen. Und trotzdem ist die Logik dieses Filmes nicht nur in diesem Gegensatz zu finden. Denn „teenage girls are dangerous“ - oder?

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