News
15.11.2024
Chiara Fleischhacker, 31, geboren in Kassel, ist Regisseurin und Drehbuchautorin, studiert seit 2015 an der Filmakademie Baden-
Württemberg in Ludwigsburg. Während des Studiums drehte sie dokumentarische Kurzfilme, die mehrfach ausgezeichnet wurden.
Ihr erster Langfilm »Vena« über eine drogenabhängige Mutter bekam den First Steps Award. Sie lebt mit ihrer Tochter in Erfurt.
Gaza mon amour
Die beiden Nasser Brüder Tarzan und Arab, die hier Regie führen, wollen sich wohl titelmäßig an die große Liebe Hiroshima anlehnen, vergreifen sich aber mit ihrer Assoziation an einer Liga, die, was die Genialität der Story, den Schnitt sowie die Kameraführung angeht, diesen Film hier turmhoch überragt.
Das hier ist ein netter kleiner Film, in dem es auch unter anderem um die Liebe geht. Der Fischer Issa (Salim Daw) findet eine lebensgroße Statue des Apollo in seinem Netz mit einem voll erigierten Phallus. Ungeschickterweise bricht die Zierde der Männlichkeit ab, Issa fragt einen Experten um Rat und weil der ihn verpfeift, gerät Issa in die Arme der Polizei. Zuvor war ihm schon die Witwe Siham (Grande Dame des arabischen Films Hiam Abbass) aufgefallen. Während sich Issa mit der Polizei rumschlagen muss, streitet Siham mit ihrer Tochter Leila (Maisa Abd Elhadi) wegen des gegenseitigen sozialen Zwanges einer Hochzeit zu entkommen. Issa wird inhaftiert, hat feuchte Träume mit Siham…wird entlassen…
Damit die Zuschauer erkennen, wo wir uns geographisch genau gesehen befinden, explodiert am Horizont schon mal eine Bombe und ein Kran verlädt eine Rakete. (Titel!)
Issa fasst sich endlich ein Herz und klopft an Sihams Tür, Tochter Leila kommt dazu, alle müssen furchtbar lachen. (sic!) Schüsse deuten an, dass Issa und Siham ihr Glück allein innerhalb der Dreimeilenzone auf Issas Boot genießen…
Eine lösungsfreie Mär vom späten Glück. Wiegesagt nett isses scho.