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15.11.2024
Chiara Fleischhacker, 31, geboren in Kassel, ist Regisseurin und Drehbuchautorin, studiert seit 2015 an der Filmakademie Baden-
Württemberg in Ludwigsburg. Während des Studiums drehte sie dokumentarische Kurzfilme, die mehrfach ausgezeichnet wurden.
Ihr erster Langfilm »Vena« über eine drogenabhängige Mutter bekam den First Steps Award. Sie lebt mit ihrer Tochter in Erfurt.
Es gibt keine Konsequenzen in der Erziehung!
Bitte lesen sie sich folgenden Fachtext durch.
https://www.dgsf.org/service/wissensportal/mythos-konsequenz-2013
Sie werden verstehen, dass es keine Konsequenzen in der Erziehung gibt. Konsequenzen sind logische Folgen von etwas, wie z. B. "wenn ich in die Badewanne steige, in der Wasser ist, werde ich nass". Erziehende meinen, konsequent sein ist dasselbe wie Konsequenzen verordnen. Aber leider liegt da ein Missverständnis vor, man will es sich leicht machen. Ich kann konsequent pünktlich sein, weil mir der Wert Pünktlichkeit wichtig ist, aber eine Konsequenz kann ich nicht aktiv verordnen. Wenn ich zu spät zum Treffen komme, könnte meine Freundin sauer sein; das wäre eine denkbare Konsequenz.
Alles, was sie sich als Erwachsener oder Erziehende ausdenken, sind Strafen. Und im Text werden sie nachlesen, wie gravierend schlimm Strafen im Hirn eines Kindes wirken. Natürlich hört es auf zu weinen, wenn es geschlagen wird; denn es hat Angst vor der Verletzung. Sie schaden ihrem Kind nicht nur in dem Moment, sondern langfristig. Traumatisierte Menschen haben Mühe, sich mit Hilfe von Therapien von diesen erlebten Erziehungsmethoden zu lösen. Ich will ihnen hier gar nicht erklären müssen, weshalb Strafen nicht auszuüben sind. Ich will ihnen einen guten Fachtext geben, der sie aufklärt und hoffentlich einen "Aha-Effekt" auf sie haben wird. Der Film zeigt Strafen am laufenden Band. Ein Kind wird dadurch geschädigt. Körperlich und psychisch. Seien sie sich dessen bewusst. Diese Familien benötigen selbst Therapien, Sozialarbeiter*innen und ein gutes Netzwerk und Unterstützung. Ansonsten lernen sie, den Willen ihres Kindes zu brechen. Dann sind wir: herzlich willkommen bei Erziehungsratgebern zur Zeit des 2. Weltkrieges.
Ist ihnen auch schon schlecht?