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15.11.2024
Chiara Fleischhacker, 31, geboren in Kassel, ist Regisseurin und Drehbuchautorin, studiert seit 2015 an der Filmakademie Baden-
Württemberg in Ludwigsburg. Während des Studiums drehte sie dokumentarische Kurzfilme, die mehrfach ausgezeichnet wurden.
Ihr erster Langfilm »Vena« über eine drogenabhängige Mutter bekam den First Steps Award. Sie lebt mit ihrer Tochter in Erfurt.
Mein "Chef" äußerte sich
Mein "Chef" äußerte sich neulich zu einer Propagandaaktion des Bereiches "Unternehmenskommunikation": das wirklich interessante sind die Kommentare! Ich gebe Leona Leonte Recht und, man kann t4olle Sozialstudien treiben! Da sprechen die Perfektionisten über eine schlechte Ausführung des Films und was hätte alles anders gemacht werden müssen, es äußern sich die Gewohnheitstiere, die nur Arbeiten wollen, weil sie die Kohle brauchen (wofür eigentlich? Wurden sie geboren, um Kohle zu machen? Dann sind sie doch in der bestehenden, psychisch kranken Gesellschaft richtig! Achtung! "Kohle machen" ist ein zeitlich äußerst begrenztes Modell! Haben Sie einen Plan B?) Da gibt es die ewig zaghaften, die aus Angst vor sich selbst schon nichts ändern wollen (bleibt doch eh alles Kapitalismus) und natürlich auch die Gleichmacher, die die Frage stellen, warum keine "unteren" Dienstgrade zu Wort kommen, usw.usf. Ich finde es trotzdem schön, dass es diese Diversität gibt; das ist das Salz im Leben!
Was mir an den manchmal "superschlauen" Kommentaren nicht gefällt, ist der "duftende" Hauch der Sucht nach Selbstdarstellung! Das erlebe ich tagtäglich in dem "kapitalistischen" Unternehmen, für das ich arbeite und welches ich, Gott sei Dank, bald verlassen darf!
Für mich war, wie für einige andere auch, die Botschaft des Films das wirklich wichtige! Wie aber die Kommentare bereits zeigen, ist das "Volk" noch lange nicht auf dem Weg, noch nicht bereit, endlich wieder Verantwortung für sich selbst zu übernehmen (siehe auch Kant zur Aufklärung). Denn genau dann, wenn die feudal, hierarchische Struktur verschwindet, fällt auch die Bequemlichkeit weg, die bislang mit ihr einherging. Man muss selbst argumentieren, selbst diskutieren, Kompromisse finden, streitbar und doch fair sein, das eigene Ego oftmals hinten an stellen usw.! Alles Dinge, für die bislang Chef und Struktur verantwortlich waren und dafür auch geliebt oder gehasst werden konnten.
Ich wünsche der Menschheit eine stetig wachsende Zahl "upstalsboomer", vor allem aber Menschen, die den Mut haben, voran zu gehen, wie Bodo Jansen! Es geht um Zukunft, nicht um Perfektion, alte Denkmuster, geliebte Regeln und was man sich sonst noch an Gewohnheiten angenommen und lieb gewonnen hat!
Und was Frau Hallensleben anbelangt, möchte ich mich eines Kommentars enthalten! Ich glaube, das ist besser so!