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Ein Winterfilm, der einem das Herz gefrieren lässt. Ein äußerst komplexes Gesellschafts- und Verwandtschaftsbild, das nur Raum hat für Depression. Der Fokus dreht sich um den Hausmeister Lee (Oscar für Casey Affleck) und seinen Neffen Patrick (Lucas Hedges). Als Lees Bruder stirbt übernimmt er die Vormundschaft über seinen minderjährigen Neffen. Damit wird eine gesellschaftliche Lawine losgetreten, durch die das ganze soziale Umfeld (Ex-Frauen, Onkel, Brüder, Nachbarn etc. in Mitleidenschaft gezogen werden. Es gibt lokale Veränderungen, (Filmtitel ist Lees Heimatort) andere Wohnverhältnisse bilden sich, neue Verantwortlichkeiten entstehen.
Aus der gut gecasteten Darstellerriege ragt Michelle Williams als Lees Ex Randi besonders heraus. Sie verkörpert eigentlich zwei Aspekte ihrer Persönlichkeit: erst vertreibt sie Lees Saufkumpanen aus ihrem Haus. Hier staucht sie sie in echter Proll Masche zusammen. Später als sie ein klärendes Gespräch mit ihrem Ex versucht, kämpft sie mit den Tränen und kommt als übersensible Frau daher. Der prall gefüllte Plot enthält Scheidung, Vormundschaft und Albträume. Alles vergraben unter dem Geheimnis, das eigentlich alle kennen, dem Alkoholismus. Aber nicht nur der bewirkt die Kommunikationsunfähigkeit der Akteure. Die abwärts gerichtete Depressionsspirale wird angetrieben durch Aggression und Verachtung, Streitgespräche werden mit Sarkasmus oder Lug und Trug betrieben. Nachdem sich Stiefsohn und Vormund gründlich an einander abgearbeitet haben, gehen sie gemeinsam angeln. Das besiegelt keinen Friedensvertrag, sondern verdeutlicht nur den Status Quo nach Bewusstseinserweiterung, den wir gerne teilen.

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