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28.11.2024
Enrique Sánchez Lansch 61, Regisseur und Produzent, wuchs in Gijón, Spanien, und Köln auf, lebt seit 2002 in Berlin. Er dreht vor allem Dokumentarfilme, meist mit musikalischem Bezug – darunter der vielfach preisgekrönte »Rhythm Is It!«, »Sing um Dein Leben«, »The Promise of Music« und »Das Reichsorchester«. Sein neuer Film »Pol Pot Dancing« startet am 5.12. in den Kinos.
Spannend und authentisch
Die Geschichte ist wirklich spannend erzählt und geht dort, wo sie den biblischen Bericht überschneidet, sehr respektvoll mit diesem um. J.Fiennes spielt den Clavius überzeugend, auch Pilatus ist glaubwürdig wenn auch mit weniger Tiefgang im Drehbuch angelegt als in "The Passion". Die Jünger erinnern streckenweise an Thorins Zwergenbande, es kommt keine frömmelnde Atmosphäre auf wie in früheren Bibelfilmen leider oft geschehen.
Das römische Fort (auf Malta errichtet) und die Mauern in Spanien gehen 1:1 als Jerusalem durch, auch wenn wir wissen dass die Römer damals mitten in der Stadt in der Festung Antonia saßen, unmittelbar am Tempel.
Brutal die Kreuzigungsszene und besonders die "Entsorgung" bzw. Exhumierung der Leichen, das ist nichts für kleine Kinder, auch die Kampfszene am Beginn gegen die Zeloten. Dort passiert der einzige historische Fauxpas: Der Zelotenhauptmann Bar Abbas wird von Clavius hingerichtet, obwohl der im NT ein von Pilatus begnadigter, gewöhnlicher Räuber war.
Ein anderer Name und es wäre "richtig" gewesen.
Dass Maskenbildner und Kostüme von Mel Gibsons Passion-Team übernommen wurden hat dem Film sehr geholfen, alles ist sehr zeitgenössisch und wirkt echt. Perfekt wäre eine Fassung in Aramäisch und Latein wie in "The Passion" gewesen, mit Untertiteln.
Trotzdem 5 Sterne, ein echter Höhepunkt, man wünscht sich mehr davon.