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Gerhard Midding

Diese Autorin übt eine starke, auch rätselhafte Anziehungskraft auf Filmemacher aus. Sie adaptieren nicht nur die Romane der Patricia Highsmith, sondern träumen mitunter auch von ihnen. Die Verfilmung von »Das Zittern des Fälschers« jedenfalls hätte man fürwahr gern gesehen, die in „Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“ in einem Kino läuft. Aber leider gibt es sie nicht.

Gerhard Midding

Ein befreundeter Regisseur überraschte mich unlängst mit der Feststellung, er möge Jacques Audiards Filme nicht: Sie würden sich zu sehr auf Gewalt verlassen. Ich bin gespannt, was er von »Les Olympiades« halten wird, der bald in Cannes seine Premiere feiert. Erst recht bin ich gespannt, was ich selbst von ihm halten werde.Allem Anschein nach geht er in eine friedlichere Richtung; wenngleich der Stoff, der ihn inspiriert hat, im Original »Killing and dying« heißt.

Gerhard Midding

Die Filmlawine bricht los. Morgen laufen vorsichtshalber gleich 25 Filme an, in den folgenden Wochen werden es selten weniger als 15 Titel sein. Auf dem Startplan des 1. Juli ist für alle etwas dabei: als hätten nicht komplizierte Umstände, sondern zuversichtliche Kinobesitzer das Angebot kuratiert.

Gerhard Midding

In Norwegen wird gerade ein Horrorfilm namens „Possession“ gedreht, von dem ich normalerweise wenig Notiz genommen hätte. Ein Allerweltstitel, inzwischen längst verschlissen. Der Name des offenbar sehr umtriebigen Regisseurs, Henrik M. Dahlsbakken, war mir bislang unbekannt. Aufmerksam wurde ich erst, als ich las, dass er vor dem Hintergrund der Spanischen Grippe spielt.

Gerhard Midding

Auf Festivals hat man gelegentlich das Vergnügen, Stephen Frears nicht nur als Filmemacher, sondern auch als Kinogänger zu erleben. Als 1999 „The Hi-Lo Country“ im Wettbewerb der Berlinale lief, saß ich mal zwei Reihen hinter ihm. Anscheinend hatte er seine PR-Pflichten für den Tag erfüllt und abends Zeit, die Galavorführung von „Porgy and Bess“ im Zoopalast zu besuchen.

Gerhard Midding

Auf die Geistesgegenwart seines Körperspiels war stets Verlass. „Ein gewöhnlicher japanischer Schauspieler brauchte zehn Fuß Filmstreifen, um einen Ausdruck zu vermitteln“, schrieb Akira Kuroswa in seiner Autobiographie, „Toshiro Mifune brauchte nur drei.“ Im Japanischen Kulturinstitut in Köln kann man sich derzeit davon überzeugen.

Gerhard Midding

Heute feiert Krzysztof Zanussi seinen 82. Geburtstag. Ich gratuliere ihm herzlich dazu. Meine Entdeckung seines Werks schreitet unvermindert langsam voran. Im letzten Jahr ließ ich meine Überlegungen von einem Dokumentarfilm über ihn leiten. Nun bildet ein Interview den Ausgangspunkt, das ein aufschlussreiches Zeitdokument aus der Spätphase des Kalten Krieges ist und dessen Vokabular zuweilen seltsam gegenwärtig klingt.

Gerhard Midding

Natürlich passt die Melancholie besser in den Herbst. Aber auch im Sommer kann sie wohltun. Im Filmhaus Nürnberg kann man ab heute dieses Glück genießen: Mit »Wilder Sommer« beginnt dort erneut die Retrospektive des schmalen, großen Werks von Valerio Zurlini, die im November dem Lockdown zum Opfer fiel.

Gerhard Midding

Heute Abend beginnt mit der Vorführung von „The Mauretanian“ auf der Museumsinsel das Summer-Special der Berlinale. Anders als ihr digitaler erster Akt im Winter, bei dem Branche, Presse und Jury die Vorhut bildeten, ist es ganz und gar fürs Publikum gedacht. Wird es ein Festival oder ein Fest werden?

Gerhard Midding

Ab heute dürfen die Kinos in Brandenburg wieder öffnen. Plötzlich diese Nähe! Ich war innerlich noch gar nicht darauf vorbereitet. Erst gestern konnte man aus der Zeitung erfahren, was im Nachbarland fortan möglich sein soll. Als Berliner bleibt mir noch eine Frist, mich zu sammeln. Wie lange wird sie dauern?