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Gerhard Midding

Die IMDB verlinkt regelmäßig zu einer Dienstleistung, die Collider.com anbietet. Ihr Zweck erschloss sich mir bisher nicht, obwohl der Ratschlag „How to watch...“ durchaus intrigierend klingt. Erhält man Anleitungen, in welcher Gemütsverfassung oder mit welchem Vorwissen man einen anstehenden Film schauen soll? Da mich „Black Adam“ ratlos zurückgelassen hat, war ich für jede diesbezügliche Empfehlung dankbar. Nennen wir es ruhig eine Verzweiflungstat, dass ich erstmals die Seite anklickte.

Gerhard Midding

Ich wollte noch nicht sofort heimkehren. Die Ausstellung regte mich zum Flanieren an. Zuvor hatte ich in so viele Gesichter geschaut und mochte einfach noch nicht aufhören damit. Kudamm und Tauentzien waren bestimmt nicht der beste Ort für meine Schaulust auf authentische Identitäten. Aber unter den Touristen und gehetzten Konsumenten nach Feierabend fand ich dennoch Gesichter, in denen ich für einen Moment lesen wollte, die mich neugierig machten auf die Leben, die dahinter steckten.

Gerhard Midding

Vor ein paar Tagen geriet ich beim Zappen in die ersten "Alien"-Filme hinein und blieb bei ihnen hängen. Die Werbeunterbrechungen nutzte ich, um mit flinker Wikipedia-Lektüre mein Hintergrundwissen etwas aufzufrischen. Dabei stieß ich auf die unerhörte Behauptung, Ellen Ripley sei der erste weibliche Action-Held der Filmgeschichte. Sie ist zwar nicht kompletter Unfug, aber historisch natürlich unhaltbar.

Gerhard Midding

Er war der einzige deutsche Filmemacher, den ich im Februar regelmäßig im Berlinalepalast bemerkte. Die anderen sah man nur ab und zu. Aber Wolfgang Kohlhaase verfolgte mit bewundernswerter Ausdauer, zumindest bis vor ein paar Jahren, den Wettbewerb. Wir Journalisten mussten sie aus Chronistenpflicht aufbringen, aber ihn schien gutgelaunte Neugier hierhin zu führen. Er wollte wissen, was im Weltkino geschah. Meist saß er am Rand, unten im Parkett oder oben im Rang.

Gerhard Midding

In der vergangenen Woche erhitzte das Cover der Zeitschrift "Le film francais" heftigdie Gemüter. Auf eine so großflächiige Aufmerksamkeit war die Redaktion nicht gefasst, schließlich verantwortet sie ein Branchenblatt, das sich hauptsächlich an Insider richtet.

Gerhard Midding

Ich glaube, ihre Lust an der Fiktion war trotz allem groß. Gewiss, beim Lesen ihrer Geschichten ist man ständig verführt, in Lucia Berlins Biographie zu graben. Sie wirken wie Vignetten ihres Lebens, aus dessen Fundus sie beim Schreiben unaufhörlich zu schöpfen schien.

Gerhard Midding

Je mehr ich über „Peter von Kant“ nachdenke, desto weniger kann ich in ihm Francois Ozon entdecken. Er erscheint mir nicht als der Film eines auteurs, sondern viel eher als der einer Szenenbildnerin. Ein Stück Ausstattungskino.

Gerhard Midding

Man darf getrost bedauern, dass Hollywoodfilme heute weitestgehend auf Vorspanne verzichten. Sie begeben sich damit einer ihrer schönsten Gestaltungsmöglichkeiten. Aber während dem vermeintlich ungeduldigen Publikum nicht zuzumuten ist, die Namen der beteiligten Künstler zu erfahren, sollen sie doch Kenntnis erlangen, wer den Film produziert hat.

Gerhard Midding

Aus Trauer über ihren Tod sollte man Weiß tragen, denn sie trug auf der Leinwand eigentlich immer nur Schwarz. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, Irene Papas je in einer anderen Farbe gesehen zu haben. Oft passte das Schwarz natürlich, weil sie eine Witwe spielte. Aber es stand ihr darüber hinaus, weil es unterstrich, wie stolz und abweisend ihre Figuren sein konnten.

Gerhard Midding

"Wo sind eigentlich die Filme von Frauen?" fragt Erika Gregor einmal in »Komm mit mir in das Cinema«. In diesem Moment ist Alice Agneskirchners Biopic über die Gregors in den 1970er Jahre angekommen. Prompt veranstalteten sie im Arsenal in der Welserstraße das erste "Internationale Frauenfilm-Seminar". Heute Abend wird im Arsenal eine weitere epochale Filmreihe eröffnet: "Women make film".