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Gerhard Midding

Der Internetauftritt der »Filmgalerie«, einer der wenigen verbliebenen Programm-Videotheken in Berlin, begrüßt die Besucher auf eine Weise, die dem Firmenmotto »für Menschen, die Filme lieben« alle Ehre macht. Im täglichen Wechsel erinnert die Seite daran, wer vor soundso vielen Jahren geboren wurde oder gestorben ist.

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Seit wann berichtet »arte« eigentlich nicht mehr live vom Abend der Preisverleihung in Cannes? Ein Gutteil der Siegerfilme wird doch nach wie vor vom Sender mitproduziert. Und warum? Sank die Quote in den letzten Jahren so sehr?

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Vermutlich ist mein Gewerbe nicht das einzige, das bisweilen Anlass zum Fremdschämen liefert. Ich nehme an, es gibt sogar eine ganze Reihe von Berufszweigen, in denen man sich in aller Öffentlichkeit oder zumindest doch vor Fachpublikum blamieren kann.

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Sein Kollege Billy Wilder war bekanntlich nie um das treffende Bonmot verlegen, wenn es galt, eine tragische Situation zu parieren. Als er nach dem Krieg in Nazi-Deutschland als Colonel in der Abteilung für Psychologische Kriegsführung für die Umerziehung zuständig war und die Aufführung eines Passionsspiels freigeben sollte, stellte er eine Bedingung: »Aber nur, wenn Sie echte Nägel verwenden!«

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Unter den Geschichten, die mir mein Brüsseler Freund Marcel im Laufe der Jahre erzählt hat, fasziniert mich die von seinem Aufenthalt in China wahrscheinlich am stärksten. Es kann sein, dass ich Daten und Umstände nicht allesamt korrekt wiedergebe. Aber ich bin überzeugt, atmosphärisch bekomme ich die Eindrücke, die er mir schilderte, auf die Reihe.

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Mit dem Beginn des Festivals von Cannes fiel eine Meldung zusammen, die aufhorchen lässt. Amazon übernimmt den Vertrieb von Mike Leighs neuem Film in den USA. Er handelt vom so genannten Peterloo-Massaker (es fand vier Jahre nach der Schlacht von Waterloo statt), einer Demonstration für eine Parlamentsreform in Manchester, die vom Militär relativ blutig niedergeschlagen wurde.

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Vor zwei Tagen erhielt ich den Anruf eines alten Freundes, der mich schlagartig daran gemahnte, wie achtlos wir doch durch die Welt gehen. Wir haben uns so sehr im Gespinst des Alltags verfangen, dass wir den Wandel der Gewohnheiten gar nicht mehr bemerken. Die Gegenwart hält uns in so festem Klammergriff, dass wir längst vergessen haben, was uns einst so vertraut war.

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Der Ton ist der große Vergessene der Stummfilmzeit. Experimente, ihn mit bewegten Bildern zu verknüpfen, gibt es seit Beginn der Filmgeschichte. Thomas Alva Edison, der unter Schwerhörigkeit litt, war viel stärker an der Weiterentwicklung seines Phonographen interessiert als an der seines Filmvorführapparates, des "Kinetoscope". Bereits 1900 gab es erste Versuche mit Playback-Verfahren. Es war nicht allein die Lust am Paradoxon, die den französischen Regisseur Robert Bresson feststellen ließ, erst der Tonfilm habe die Stille erfunden.

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Das Warten an der Supermarktkasse ist eine Zeitspanne, die voller Verlockungen steckt. Dem Kunden bietet sich ein Aufgebot von Produkten dar, von denen er bis zu diesem Moment gar nicht wusste, dass er sie noch dringend braucht. "Finden sie das nicht auch schamlos?" fragte mich vor einigen Wochen ein Herr, der sich ebenso wie ich in Geduld üben musste. Er wies auf das Regal, in dem Schnapsfläschchen und Schokoriegel auf gelangweilte Abnehmer warteten.

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Es mag vielleicht ungalant sein, von einer Regisseurin zu sprechen und zuallererst ihre Schönheit zu rühmen. Aber Ronit Elkabetz war auch Schauspielerin. Und in diesem, ihrem ersten Beruf zählt der erste Eindruck ja durchaus. Ihre Schönheit war kein bloßer Anschein, sondern Ausdruck eines starken Charakters.