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Mit seinen expliziten Zeichnungen hypermaskuliner Männerkörper hat der finnische Künstler Touko Laaksonen die Schwulenbewegung der 60er und 70er Jahre nachhaltig geprägt. Entsprechend feiert Dome Karukoski die Kunst in seiner mitreißenden Filmbiografie »Tom of Finland« als befreiende Kraft, die Menschen inspirieren und die Welt verändern kann.
Paul ist 17, streift durch die Wälder, schaut gern in fremde Häuser hinein und stöbert in den privaten Dingen der Menschen herum. Es gibt ein Attentat und eine Leiche. Dem Regisseur Christian Schäfer gelingt mit einem hervorragenden Ensemble eine beeindruckende Mixtur aus Coming of Age und Alltagshorror.
Ein besseres Leben scheint für den Handwerker Rainer und seine Familie in greifbarer Nähe. Doch in dem Moment, in dem sie es scheinbar geschafft haben, zerplatzen all ihre Träume. In ihrem zweiten Spielfilm zeigt Mia Maariel Meyer auf überaus eindringliche Weise, dass ein sozialer und wirtschaftlicher Aufstieg in Deutschland kaum noch möglich ist.
Ein wohltuend zurückhaltender Familienfilm über das Sterben, mit einer 12-jährigen Heldin und ihren Ticks, ihrer todkranken Schwester und dem Vater, der sich als Sterbebegleiter engagiert. Feiner Humor, großartiges Ensemble.
Zwei Jahre nach der Zombie-Apokalypse. Zwei junge Frauen versuchen sich von Weimar nach Jena durchzuschlagen. »Endzeit« ist kluges, vieldeutiges, märchenhaftes, ökologisch inspiriertes deutsches Genrekino.
Ein entfremdeter Vater und sein Sohn fahren zur Beerdigung des Großvaters in den fernen Norden. Im Rahmen eines Road- und Buddymovies klammert Thomas Arslan alles aus, was komische und emotionale Entlastung bieten könnte, und kommt damit der Wahrheit der Entfremdung zwischen den Generationen schmerzlich nah.
Ein episches Drama über die Ursprünge der Drogenkartelle in Kolumbien. Der Aufstieg einer indigenen Familie zum reichen und mächtigen Gangsterclan und ihr tiefer Fall werden zur blutigen Fabel vom Untergang einer ganzen Kultur. Virtuos vermischt »Birds of Passage« dabei Motive des ethnographischen, des Gangsterfilms und des Western.
George Nolfi baut eine Kurzgeschichte von Philip K. Dick zu einem interessanten Genrezwitter von Romantik, Action und Science-Fiction aus und hebt sich durch seinen pointierten Einsatz digitaler Effekte wohltuend vom Hightech-Overkill anderer aktueller Filme ab.
Scott Cooper erzählt von einem US-Captain, der Cheyenne-Häuptling samt Familie zum Sterben in sein Stammesgebiet geleiten soll. Was zunächst in klassischer Western-Manier daherkommt, mit großen Bildern und elegischer Atmosphäre, untersucht gewissenhaft das Trauma der Indianerkriege.
Der Norweger Joachim Trier erzählt in seinem ersten englischsprachigen Film »Louder Than Bombs« – kunstvoll und ungekünstelt zugleich – die Geschichte eines Lehrers und seiner beiden Söhne, die vom Selbstmord der Mutter traumatisiert sind.