"Was tut sich?" mit Veit Helmer
In Veit Helmers neuestem Film spielt der serbische Schaupieler Miki Manojlovic (»Underground«) den Lokführer Nurlan, dem einiges vor das Fenster seiner Lok weht – vom Betttuch bis zum Spitzen-BH. Dieses Textil verbindet der Lokführer mit einem intimen Blick in ein Haus, in dem sich eine Frau auszog. Und nach seiner Pensionierung macht er es sich zur Lebensaufgabe, die Besitzerin des BHs zu finden. Veit Helmer ist bekannt für seine skurrilen und experimentierfreudigen Geschichten. Die vom Lokführer erzählt er ganz ohne Worte und Dialoge – die anrührende und zugleich komische Geschichte eines einsamen Mannes. Der Film »vertraut ganz auf die Körpersprache, Gesten und Blicke seiner Schauspieler, auf ein ausgeklügeltes Sounddesign und die poetischen Berglandschaften Aserbeidschans«, hieß es in der Kritik von Dietmar Kanthak.
In der ehemaligen Sowjetrepublik hat Helmer schon einmal gedreht, 2008 »Absurdistan« – Helmer hat ein Faible für exotische Schauplätze, sein Baikonur entstand 2010 in der Steppe Kasachstans, auf dem ehemaligen Raketenbahnhof der UdSSR. Bekannt wurde Helmer durch seinen surreal-märchenhaften Debütfilm »Tuvalu« (1999), eine Fabel, die er auch schon weitgehend ohne Worte inszeniert hatte. Allerdings hatte Helmer sich da schon in der Kurzfilmszene einen Namen gemacht, zum Beispiel mit dem vielfach preisgekrönten »Surprise!« (1995) oder dem damals auf Super-8-Material gedrehten »Die Fensterputzer« (1994). Helmer hatte an der Hochscule für Schauspielkunst »Ernst Busch« in Berlin und an der Hochschule für Film und Fernsehen in München studiert.
Vorstellungsbeginn am 07.04. ab 20:15 Uhr
Kino im Deutschen Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main
Karte
Vorverkauf an der Museumskasse
Di-So 10 Uhr bis 20 Uhr
Tel.: +49 (0)69 961 220 – 220
Die Reihe »Was tut sich – im deutschen Film« ist eine Kooperation von epd Film mit dem Deutschen Filmmuseum Frankfurt.
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