"Was tut sich?" mit Lutz Dammbeck
Lutz Dammbeck
In einer Talkshow erzählt Joachim Fuchsberger, dass die Spiele seiner 1960 erstmals ausgestrahlten TV-Show »Nur nicht nervös werden« in der US-Psychiatrie entwickelt wurden. Und wer waren seine Zuschauer? »Eine verrückte, eine psychisch gestörte Nation«, sagt Fuchsberger lachend. Ausgehend von dieser Aussage macht Lutz Dammbeck sich in seinem Dokumentarfilm auf Spurensuche. Er fährt in die USA, befragt Showentwickler und -produzenten. Und stößt auf ein Buch des Psychologen Richard M. Brickner aus dem Jahr 1943, der den Deutschen eine hochgradige Paranoia diagnostiziert. Ein Volk, das geheilt, dessen Umerziehung eingeleitet werden muss. Seine Recherchen führen Dammbeck zur Idee der permanenten Revolution und bis in die Zeit der Französischen Revolution zurück. »Overgames« ist ein faszinierendes Mosaik, das sich immer weiter verästelt, in Archivmaterialien TV-Games und balinesische Stammestänze zusammenführt. Der Film startet im nächsten Jahr. Aber woher die Idee für Fuchsbergers Show wirklich stammt, kommt dann doch nicht ans Licht...
Der Künstler Lutz Dammbeck, der an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig studierte, stellt in seinen collageartigen Dokumentarfilmen immer wieder Querverbindungen her, zieht Linien zwischen Bildender Kunst und Film. In dem seinerzeit kontrovers diskutierten »Zeit der Götter« (1992) beschäftigte er sich anhand des Werkes von Arno Breker mit dem Themenfeld von Kunst und Macht, sein Film über den »Una-Bomber«, »Das Netz« (2003), reflektierte über Kybernetik, Systhemtheorie, Multimediakunst und militärische Forschung.
Vorstellungsbeginn am 22.11. ab 19.00 Uhr
Kino im Deutschen Filmmuseum
Schaumainkai 41
60596 Frankfurt am Main
Karte
Vorverkauf an der Museumskasse
Di – So 10 Uhr bis 20 Uhr
Tel.: +49 (0)69 961 220 – 220
Die Reihe »Was tut sich – im deutschen Film« ist eine Kooperation von epd Film mit dem Deutschen Filmmuseum Frankfurt.
Ihre Meinung ist gefragt, Schreiben Sie uns