Wild Bunch
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Der erste Spielfilm, bei dem ein Israeli und eine Iranerin gemeinsam Regie führen, ist zugleich ein packendes Sportdrama mit rasant inszenierten Judokämpfen und ein politischer Thriller um strukturelle Unterdrückung, individuelle Freiheit und persönliche Verantwortung.
Joachim A. Lang wagt eine Innenansicht der Nazi-Clique zwischen 1938 und 1945, gesehen aus der Perspektive von Joseph Goebbels. Ein kluger Film über das Funktionieren von Propaganda und die Macht der Bilder.
Auch in ihrer dritten Zusammenarbeit erzählen Todd Haynes und Julianne Moore die Geschichte einer zerbrechlichen, in einer eigenen Welt lebenden Frau. Der Film behandelt auf subtile Weise das Thema sexueller Missbrauch und dessen Folgen.
Selten wurde das Konzept Familie so überzeichnet und doch ehrlich seziert wie hier. Glasner riskiert mit seiner Tragikomödie viel und obwohl er manchmal strauchelt, gelingt ihm dank seines hervorragenden Ensembles ein fast perfekter Film über das Leben, den Tod und allem, was uns dazwischen in die Verzweiflung treibt.
Auf den Spuren von »Rashomon« erzählt Hirokaz Kore-edas neuer Film drei Versionen der gleichen Geschichte, um der Wahrheit über die mögliche Misshandlung eines Schülers auf die Spur zu kommen. Die bewährte Sensibilität des Regisseurs hat in dieser Konstruktion keinen leichten Stand, findet aber doch zu wehmütiger Zuversicht.
Bei der Reise ihres Schwarms ins südliche Winterquartier stellen sich einige junge Falter ihren Unzulänglichkeiten und akzeptieren diese schließlich, durch ihre Erfahrungen zu neuem Selbstbewusstsein gereift. Animationsfilm, der sich »selfempowerment« für Jüngere charakterisieren lässt, dabei aber zu sehr auf altvertraute Muster setzt.
Ein Bub, der seine Mutter verloren hat, bricht in eine fantastische Welt auf und erfährt einige Wahrheiten über das Dasein. Hayao Miyazaki, in Kürze 83, packt alles in diesen Film, was er noch sagen wollte. Zum Glück ergibt sich daraus keine wirre Rede, sondern ein assoziatives Narrativ über den Fortgang des Lebens im Angesicht des Todes. Sowie darüber, wie schön es wäre, würden wir die Zeit hienieden besser nutzen.
Gut 18 Jahre nach »Vier Minuten« klinken sich Chris Kraus und Hannah Herzsprung noch einmal ins Leben der psychisch versehrten Klaviervirtuosin Jenny von Loeben ein. Nach all den Jahren Knast für einen Mord, den sie nicht begangen hat, ist sie noch immer eine tickende Zeitbombe, in einem vielschichtig starken Film, der zugleich Liebesgeschichte und Rachedrama, Musical und TV-Show-Satire und eine Geschichte über Migration und Integration sein will.
Als eine Gruppe von Geflüchteten aus Syrien in einer nordostenglischen Kleinstadt einquartiert wird, kommt es zu Konflikten mit den Einwohnern, die Sündenböcke für jahrelang aufgestaute Wut finden. Ken Loachs vermutlich letzter Spielfilm.
Episoden aus dem wilden Leben des Skandalkünstlers des 17. Jahrhunderts. Raumgreifend und schön, dabei aber auch immer wieder zahm und gewöhnlich.



