Francesca Calvelli
Cutter/in von:
Marco Bellocchio rekonstruiert den wahren Fall eines jüdischen Kindes, das mit sechs Jahren auf Geheiß des Vatikans der Obhut seiner Eltern entrissen wurde – mit einer Empörung, die zugleich aktuell und zeitlos ist.
Ein mitreißender, auch erschreckender Blick auf den Mafiakrieg der 1980er und 1990er in Sizilien, mit jenem Mann als Hauptfigur, der schließlich zum Kronzeugen wurde und Hunderte andere Mafiosi vor Gericht brachte: Tommaso Buscetta. Während der Film die Cosa Nostra insgesamt ungeschönt zeigt, folgt er in der Darstellung Buscettas ein wenig zu sehr dessen schmeichelhafter Selbstdarstellung als Gentleman-Ganove
Der Titel »Träum was Schönes« zitiert die letzten Worte, die Massimos Mutter vor ihrem Tod an ihren Sohn richtet. Auch als Erwachsener (großartig zerrissen gespielt von Valerio Mastandrea) hat er den Verlust noch nicht verwunden. Marco Bellocchio schildert sein Leben im Schwebezustand: mit zaghafter Zuversicht und Empathie für seinen unerlösten Schmerz
Eine Literaturverfilmung, die ihre Vorlage mit sichtbarem Übereifer ins audiovisuelle Format transformiert. Die kühle Präzision des Bestsellerromans von Paolo Giordano bekommt auf der Leinwand einen melodramatischen Duktus, der oftmals nur knapp an der Kitschgrenze vorbeisegelt