Newsletter 24.09.2015

Wie erwartet, kam alles ein wenig anders

...so könnte man die Ergebnisse der Emmy-Verleihung vom vergangenen Sonntag zusammenfassen. Aber vergleichen Sie selbst: In »Zu viel des Guten« gaben wir zwar noch »Mad Men« als den klaren Favoriten der Kategorie »beste Dramaserie« an, aber »Game of Thrones«, der schlussendliche Sieger, wurde darin bereits als die beste Kombination aus »preiswürdig und populär« bezeichnet. Mit insgesamt 12 Emmy-Auszeichnungen (von 24 Nominierungen) hat »Game of Thrones« einen neuen Rekord erreicht: noch nie entfielen auf eine einzige Serie in einem Jahr so viele Emmys. Als bester Nebendarsteller konnte nach 2011 erneut Peter Dinklage für seine einmalig-eigenwillige Darstellung von Tyrion Lannister gewinnen - wir porträtierten ihn im Juli in der Nahaufnahme. Richtig lagen wir übrigens auch mit »Olive Kitteridge«, die mit acht Auszeichnungen auf 13 Nominierungen in der Kategorie »Miniserie« abräumte: eine ausführliche Besprechung der HBO-Serie gab es unter dem Titel »Unwiderstehlich bissig« bei uns bereits im Februar diesen Jahres. Aber genug des Fernsehens: für die folgenden drei Filme lohnt es sich auch mal wieder ins Kino zu gehen!  

Am Ende ein Fest

Einfühlsame Dramedy über eine Freundesgruppe in einem Jerusalemer Altersheim, die sich mit dem Thema Sterbehilfe auseinandersetzen und notgedrungen eigene Lösungen finden muss. Stark gespielt und inszeniert, weiß der Film klug und differenziert mit dem Thema umzugehen – und dass sich mit dem Tod durchaus spaßen lässt

Life

Die Fotoserie, die Dennis Stock 1955 von James Dean aufnahm, wirkte an dessen Kultstatus maßgeblich mit. Anton Corbijn rekonstruiert deren Entstehung, porträtiert Dean und Stock sowie deren Welt in ausgesucht schönen Bildern. Doch nur in wenigen Momenten gelingt es ihm, über gediegenes Reenactment hinauszugehen

Man lernt nie aus

Zwar justiert Nancy Meyers ihr Erfolgsrezept geringfügig und stellt statt einer Romanze die ungewöhnliche Freundschaft zwischen einer jungen Geschäftsfrau und einem Rentner in den Mittelpunkt. Das Ergebnis ist aber einmal mehr das gleiche: ein bisschen zu glatt und ein bisschen zu erwartbar, dafür aber auch nie zynisch oder unsympathisch