Kritik zu Dear Future Children

© Camino Filmverleih

2020
Original-Titel: 
Dear Future Children
Filmstart in Deutschland: 
14.10.2021
L: 
90 Min
FSK: 
12

Franz Böhm reiht sich mit seiner Dokumentation über drei junge Aktivistinnen in die Reihe von Filmen ein, die sich mit dem Klimawandel und dem Kampf gegen Ungerechtigkeit in der Welt beschäftigen 

Bewertung: 4
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Regisseur Franz Böhm, selber erst zwanzig Jahre alt, als er den Film drehte, folgt drei Frauen Anfang zwanzig, die ihre Lebensverhältnisse nicht akzeptieren wollen und als Aktivistinnen den Kampf für eine bessere Zukunft aufgenommen haben: Rayen kämpft in Chile für eine gerechtere soziale Verteilung. Chile ist das einzige Land der Welt, in dem beispielsweise das Wasser privatisiert ist. Die Demonstrationen in Santiago werden brutal niedergeprügelt und ganz vorn dabei ist die junge Studentin, die sich auch von Wasserwerfern und Gummigeschossen nicht abhalten lässt, für ihre Rechte zu kämpfen. Hilda ist in ihrer Heimat Uganda ganz direkt vom Klimawandel betroffen, da ihre Eltern ihr Land verkaufen mussten, das wegen Dürre und dann wieder Überschwemmungen nicht mehr für die Agrarwirtschaft nutzbar war. Hilda ist das Gesicht der »Fridays for Future«-Bewegung in Uganda und versucht mit konkreten Aktionen, die Menschen für mehr Umweltschutz zu sensibilisieren. Wenn sie mit Mitstreiterinnen einen Fluss vom Plastikmüll befreit, ist das ein Appell, achtsamer mit der Natur umzugehen. Und Pepper marschiert in Hongkong in der ersten Reihe, als es gegen die zunehmende Einflussnahme Chinas in ihrer Heimatstadt geht.

Der Film enthält sich jeglichen Kommentars, aus dem Off hören wir nur die Protagonistinnen, die ihre Beweggründe darlegen, und wir begreifen, wie verschieden sie doch mit den Herausforderungen umgehen. So zweifelt Hilda an sich und schämt sich, noch nicht mehr für den Umweltschutz erreicht zu haben. Als sie nach Kopenhagen zur Klimakonferenz eingeladen wird, traut sie sich das zunächst nicht zu. Rayen dagegen wird von ihrem Vater unterstützt und ihr Kampf ist unbeirrbar. Ihr Protest führte schließlich zu einer neuen chilenischen Verfassung. Und Pepper hat Angst. Sie geht persönlich das größte Risiko ein; wir wissen heute, dass die Freiheitsbewegung in Hongkong niedergeschlagen wurde.

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