»La Roue« von Abel Gance neu restauriert
»La Roue« (1923)
1923 kam der legendäre Stummfilm »La Roue« des französische Filmpioniers Abel Gance (»Napoleon«) in die Kinos, eine eigenwillige Neuinterpretation der antiken Oedipus- und Sisyphos-Sagen neu – versetzt in einen Lokomotiven-Kontext. Die große Familiensaga begeisterte mit spektakulären Eisenbahnaufnahmen und einer aufwendigen, experiementellen Bildsprache. Ursprünglich als Serie von vier Filmteilen mit einer Gesamtdauer von 8,5 Stunden konzipiert, wurde der Film für den Filmmarkt und die breite Masse stark gekürzt.
Getrieben von seiner Liebe für Lokomotiven suchte Abel Gance nach einem Thema, einem »inneren Drama«, das »der Schönheit des äußeren Dramas der Lokomotiven« gleicht, um so eine Verbindung zwischen beiden Dramen herstellen zu können und so etwas Eindrucksvolles zu schaffen.
Bei der Filmmusik von »La Roue« adaptierten Arthur Honegger und Paul Fosse klassische Werke der französischen Frühmoderne und auch spätere Kompositionen von Debussy und Milhaud. Um eine »anekdotische Illustration des Bildes zu vermeiden« mieden sie berühmte Werke.
In dem deutsch-französischen Kooperationsprojekt hat der Mainzer Komponist Bernd Thewes diese Musik nun für die Welturaufführung der digital, auf Grundlage des Orginalnegativs und Drehbuchs von Gance, restaurierten Filmfassung rekonstruiert. Das Projekt der Fondation Jérôme Seydoux-Pathé und ZDF/ARTE feiert am 14.09.2019 im Konzerthaus Berlin mit einer Gesamtlänge von sieben Stunden seine Premiere. ARTE sendet den Film in zwei Teilen am 28.10.2019 und 04.11.2019.
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