Hinter die Bilder schauen – Die Gewinner des Lichter Filmfest
Preisträgerin Sung-Hyung Cho © Avi Dehlinger
Mit der Preisverleihung endete am Sonntag den 3.4. das 9. Lichter Filmfest in Frankfurt
Das Nordkorea-Portät »Meine Brüder und Schwestern im Norden« hat den regionalen Lichter Langfilmpreis gewonnen, der mit 2.000 € dotiert wurde. Die Regisseurin Sung-Hyung Cho habe mit ihrem Film einen authentischen Eindruck der Menschen und des Alltags in Nordkorea geliefert und dem Zuschauer somit die Möglichkeit gegeben, hinter die Bilder zu schauen, zwischen den Zeilen zu lesen und eine eigene Haltung einzunehmen.
Das Erstlingswerk »Masaan« von Neeraj Ghaywan und die Flucht-Dokumentation »Les Sauteurs« von Abou Bakar Sidibé, Estephan Wagner und Moritz Siebert teilen sich den erstmals verliehenen Lichter International Feature Award mit dem Thema »Grenzen«. Beide Filme hätten gezeigt, so die Jury, wie sich Grenzen überwinden lassen – physisch und ideologisch, dokumentarisch und fiktional, zwischen Kontinenten oder zwischen gesellschaftlichen Gruppen.
Die Animation »In The Distance« hat den MBF-Kurfilmpreis für den besten regionalen Kurzfilm gewonnen. Der kurze Animationsfilm von Regisseur Florian Groling handelt von einem Mann, der durch den Krieg gezwungen wird, seinen einsamen Kosmos zu verlassen. Mit Feingefühl und einer klaren, starken Bildsprache, die zeichnerisch großartig umgesetzt sei, habe Groligs Film die Botschaft vermittelt, dass Ignoranz und Verdrängung keine Lösung sei.
Der Gewinner des Binding Publikumspreis wurde vom Publikum gewählt und ging an »Auf einer Skala von 1-10« der Regisseurin Katharina Uhland. Die Darmstädter Regiedebütantin begleitet mit der Kamera ihre an Knochenkrebs erkrankte Schwester und zeigt dabei die Auswirkungen einer Krebsdiagnose auf die Erkrankte und ihre Angehörigen.
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