Emmys 2017: Stream On
Moderator Stephen Colbert bei den Primetime Emmys 2017. Foto: Invision/AP
Die dystopische Serie »The Handmaid's Tale« von Bruce Miller ist der große Gewinner der 69. Primetime Emmy Awards. Bei der Vergabe der wichtigsten US-amerikanischen Fernsehpreise in der Nacht zum Montag in Los Angeles gewann die Eigenproduktion des US-Video-on-Demand-Dienstes Hulu für ihre Premierenstaffel in acht Kategorien. Mit der Auszeichnung als Beste Dramaserie sorgte die Serie dabei für ein Novum: Erstmals gewann eine Eigenproduktion eines Video-on-Demand-Dienstes den Hauptpreis. Produktionen der, anders als Hulu, auch in Deutschland verfügbaren Branchengrößen Netflix und Amazon hatten das bisher nicht geschafft.
Die Serie über ein Amerika der Zukunft, in dem Frauen von einem autoritären Regime brutal unterjocht werden, räumte auch in den Darsteller-Kategorien ab. Neben Elisabeth Moss' Auszeichnung als Beste Hauptdarstellerin einer Dramaserie gewannen in Nebenkategorien auch ihre Schauspiel-Kolleginnen Anna Dowd und Alexis Bledel. Dazu kamen Preise für das Drehbuch, die Regie und die Kameraarbeit. In Deutschland ist »The Handmaid's Tale« ab 4. Oktober exklusiv über den Telekom-Dienst EntertainTV verfügbar.
Die prominent besetzte Mini-Serie »Big Little Lies«von HBO zählte ebenfalls zu den Gewinnern. Nicole Kidman, Reese Witherspoon und Shailene Woodley spielen darin drei Mütter, denen ihr perfektes Leben entgleitet. Wie »The Handmaid's Tale« erhielt die Serie acht Auszeichnungen, unter anderem für die Star-Schauspieler Nicole Kidman, Alexander Skarsgård und Laura Dern sowie als Beste Mini-Serie.
In der Comedy-Sparte dominierte die seit 2012 laufende HBO-Serie »Veep – Die Vizepräsidentin«. Sie erhielt fünf Auszeichnungen, darunter Preise für die Beste Comedyserie und die Beste Hauptdarstellerin (Julia Louis-Dreyfus). Donald Glover, der Macher der Rapper-Serie »Atlanta«, durfte zwei Preise entgegennehmen für die Beste Regie und den Besten Hauptdarsteller. Schon bei den Golden Globes hatte »Atlanta« zwei Preise gewonnen.
Mehrfach wurde während des Abends Kritik an der Regierung von US-Präsident Donald Trump geübt. Trumps früherer Pressesprecher Sean Spicer hatte einen Gastauftritt. Der Moderator und Late-Night-Talker Stephen Colbert hatte ihn auf die Bühne gebeten, um sich über die Größe des Publikums der Emmy-Verleihung lustig zu machen. Damit erinnerte er an eine vieldiskutierte Pressekonferenz nach Trumps Inauguration. Obwohl Luftaufnahmen das Gegenteil bewiesen hatten, hatte Spicer behauptet, dass es die bestbesuchte Inauguration der US-Geschichte gewesen war. Zudem wurde Alec Baldwin für seine Trump-Parodie in der Satire-Sendung »Saturday Night Live« als Bester Comedy-Nebendarsteller ausgezeichnet.
Leer gingen hingegen große Produktionen aus wie der Western-Sci-Fi-Mix »Westworld« von HBO, die Krimi-Serie »Fargo«, die Polit-Thriller-Serie »House of Cards« und der Sci-Fi-Mystery-Mix »Stranger Things« (alle von Netflix).
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