3D adé?

Plastische Filme gehen zurück
»Ice Age - Kollision voraus!« (2016). © 20th Century Fox

»Ice Age - Kollision voraus!« (2016). © 20th Century Fox

Eine Zeit lang schien es, als ob der dreidimensionale Film die Technik der Zukunft sei, die auch Eingang in ganz normale Spielfilmerzählungen finden könnte. Bislang waren der Plastizität in der Filmgeschichte immer nur wenige Jahre Konjunktur beschieden, in den 50er Jahren mit der sogenannten Anaglyphentechnik (die Filme erschienen durch die Brille in Schwarz), und in den 70er Jahren sorgte die Polarisationstechnik noch einmal für ein kurzes Aufflackern an 3D-Filmen, mit so schrägen Werken wie etwa Andy Warhols »Frankenstein«

Seitdem ist die 3D-Technik immer besser geworden, lichtstärker und mit weniger Flackern als zuvor. Die Einführung der Shutterbrillen in 3D-Kinos um 2010 brachte noch einmal eine deutliche Verbesserung. Und nach dem gigantischen Hype um James Camerons »Avatar« schien 3D weder im Kino noch im Heimkinobereich wegdenkbar zu sein. 

Doch es deutet sich eine Wende an. Die Filmförderungsanstalt beziffert zwar den Anteil an 3D-Filmen im deutschen Film mit 27 Prozent, und Regisseure wie Wim Wenders (»Every thing Will Be Fine«), Martin Scorsese (»Hugo Cabret«) und Ang Lee (»Life of Pi«) haben dreidimensionale Filme gedreht. Aber so recht ist der Funke nicht übergesprungen: 3D ist in der Hauptsache Animationsfilmen vorbehalten. 

Im Home-Cinema-Bereich hat es einen regelrechten Einbruch gegeben. Im Jahr 2013, dem erfolgreichsten, wurden noch 2,8 Millionen Blu-ray 3D verkauft, die einen Umsatz von 58 Millionen Euro generierten. Im letzten Jahr fielen die Zahlen dramatisch: auf rund 630 000 verkaufte Scheiben und einen Umsatz von nur 11,8 Millionen. 2014 kamen noch 318 Filme auf Blu-ray 3D heraus, 2016 nur 91, wie das Branchenblatt »Blickpunkt:Film« meldete. Das liegt zum einen an den immer noch hohen Preisen der Scheiben und der Hardware für den Verbraucher. Zum anderen haben die Fernsehhersteller angekündigt, in den oberen Preisklassen keine 3D-Technik mehr einzubauen.

Meinung zum Thema

Kommentare

3D ist eine nette Spielerei, die m.E. aber noch ausgereifter werden muß. Dinge auf sich zufliegen oder scheinbar zum Greifen nahe zu sehen ist amüsant, aber für die Augen ist es überanstrengend- und nach dem Filmgenuß muß man sich über leichten Schwindel oder gar Übelkeit nicht wundern. Zudem sind fürs Pantoffelkino die Filme einfach zu teuer.

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