Mehr Kinos
Ausverkauftes Kino (CinemaxX Dammtor)
Neue Zahlen zum Kinobestand und zur Besucherstruktur
Während des Filmtheaterkongresses in Baden-Baden stellte die in Berlin ansässige Filmförderungsanstalt (FFA) neue Daten zum Kinobestand in der Bundesrepublik vor. So hat sich die Zahl der Leinwände in diesem Jahr um 20 auf 4657 erhöht, die Zahl der Standorte hat sich immerhin um neun auf 892 erhöht. »Die kulturelle Versteppung in der Fläche ist damit erst einmal aufgehalten«, kommentierte Frank Völkert von der FFA diese Entwicklung. So gut wie abgeschlossen ist auch die Digitalisiserung der deutschen Kinos: in 4593 Kinosälen können Kopien auf DCPs zum Einsatz kommen. Als erfreulich wertete Völkert auch die Besucherentwicklung im ersten Quartal, das mit einem Plus von 19 Prozent bei den Ticketverkäufen und beim Umsatz abschloss.
Nicht so rosig sieht es dagegen bei der Entwicklung der Besucherstruktur der Kinogänger aus, wie eine Studie der Marktforschungsfirma Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) für das Jahr 2014 nachwies. Nach wie vor brechen die jüngeren Besuchergruppen dem Kino weg. Im Langzeitvergleich 2009 zu 2014 ist die Zahl der 10- bis 19jährigen Kinobesucher um 36 Prozent und die der 20- bis 39-jährigem um 33 Prozent zurückgegangen. Auch die Altersgruppen der 30- bis 39-Jährigen (minus 22 Prozent) und 40- bis 49-Jährigen (minus sechs Prozent) haben Einbußen hinnehmen müssen. In diesem Zeitraum sind die Altersgruppen ab 50 Jahren immer kinoaffiner geworden: Im Vergleich zu 2009 lösten die 50- bis 59-Jährigen in 2014 knapp ein Drittel (31 Prozent) und die der über 60-Jährigen knapp ein Fünftel mehr Kinotickets.
Die Verluste bei den Jüngeren konnten dadurch allerdings auch nicht kompensiert werden. Denn die Gruppe der bis 29-Jährigen ist nach wie vor die wichtigste Zielgruppe des Kinos: die Heavy User. Jedes dritte Kinoticket wird von ihnen gekauft, und jeder dritte von ihnen geht sieben Mal und mehr pro Jahr ins Kino. Gründe für die Kinomüdigkeit der Jungen dürften laut GfK der Zeitvorteil des Heimkinos, aber auch das Angebot hochqualitativer Fernsehserien sein.
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