Auf die Knie, Darth Vader!

John Ford

Chaos in Fort Bravo. Der Spähtrupp von Sergeant Cuddly (Harry Carey jr.) hat einen Indianerstamm aufgeweckt. Zur Strafe muss Cuddly dem strengen Major Kink (John Wayne) die Stiefel lecken und wird öffentlich ausgepeitscht. Am Abend sitzen die beiden am Lagerfeuer und singen "Stand by Your Man".

George Lucas

Darth Vader hält Prinzessin Leia gefangen. Als er sie in einen String-Tanga steckt und zum Sex mit einem Droiden zwingen will, brät sie ihm mit seinem Lichtschwert eins über. Vader sieht Sterne und flüstert: "Die Macht ist stark in dir. Leia – ich bin dein Sklave". Die beiden tauschen die Kostüme und heiraten in einer großen Zeremonie auf Naboo.

Michael Bay

… bringt ein Kunststück fertig: Sein Film enthält alle Sexszenen der Vorlage, wird aber trotzdem ab 12 freigegeben – weil man wegen der vielen Schnitte sowieso nichts erkennt. Die Kritiker finden die Luftschlacht am Ende dramaturgisch unmotiviert, "Michael Bay’s Shades of Grey" wird trotzdem der größte Kassenschlager aller Zeiten.

Sofia Coppola

Okay, es ist immer noch Fifty Shades. Aber Christian Grey sieht nicht aus, als hätte das Castingbüro ihn im Quelle-Katalog aufgestöbert. Auf der Vernissage im Getty Museum fällt der Designstudentin Ana als erstes sein heißer, superschmal geschnittener Hedi-Slimane-Anzug auf. Ihm sticht ihr cooler Kettenanhänger ins Auge. "Mini-Vibrator Vesper, in Roségold, für 79,95, von Pleasure Chest," haucht sie. Danach ist kein Halten mehr.

Ingmar Bergman

Die Kamera von Sven Nykvist ist ganz auf das Paar konzentriert, blendet die Umgebung aus. Tastend, zögernd, immer wieder unterbrochen von Phasen des Schweigens rekapitulieren  Björn und Agnetha die Geschichte ihrer Ehe. Agnetha scheint traumatisiert,  in wahnhaften Rückblenden tauchen Pfauenfedern und Samthandschuhe  auf. "Björn, du warst immer zu gut zu mir", sagt sie, während ihr melancholisches Gesicht in die rechte obere Ecke des Bildes abdriftet.

Kim Ki-duk

Die Shades-Version des Koreaners wurde in 126 Ländern beschlagnahmt. Im Internet soll eine geschnittene Version kursieren – ohne die jetzt schon legendäre Szene mit dem Peniskäfig und der Geflügelschere.

Ken Loach

Die Rumänin Anamaria ist illegal in London – und arbeitslos. Chris Grey, Besitzer eines Medienimperiums und des Fußballclubs "Wolverhampton Wankers", ist bereit, sie ohne Papiere als Haushaltshilfe zu beschäftigen. Als er sich weigert, einen Wischmop anzuschaffen – "meine Mutter hat auch immer auf den Knien geputzt" -, organisiert sie eine Großdemo auf dem Trafalgar Square. Die zweihundert Sozialstunden, zu denen Grey verdonnert wird, öffnen ihm die Augen. Er spendet sein Vermögen an "Ärzte ohne Grenzen" und zieht mit Anamaria nach Nicaragua.

Jim Jarmusch

Lehnt ab mit den Worten: "fucking Zombie consumer shit". Die Sekretärin, die ihm das Skript irrtümlich geschickt hat, wird entlassen.