Kritik zu Tony, Shelly und das magische Licht

© eksystent Filmverleih

2023
Original-Titel: 
Tonda, Slávka a kouzelné světlo
Filmstart in Deutschland: 
07.11.2024
L: 
82 Min
FSK: 
Ohne Angabe

In dem Animationsfilm versuchen ein Junge, der von innen leuchtet, und seine Freundin, herauszufinden, was es mit dem dunklen Wesen auf sich hat, das ihr Haus heimsucht

Bewertung: 4
Leserbewertung
0
Noch keine Bewertungen vorhanden

Anknüpfend an die große tschechische Puppentrickfilmtradition werfen Tony und Shelly ein magisches Licht auf die Leinwand. Das ist ganz wörtlich zu verstehen, denn Tony ist ein besonderer Junge, der von innen her von einem magischen Licht erleuchtet wird. Meist aber verbirgt er sein Gesicht hinter mehreren Masken, weil er mit seinem Leuchten so anders ist. Er könnte sein Mietshaus zum Strahlen bringen, aber seine Eltern haben ihn wortwörtlich an die Leine gelegt und überwachen aus Sorge um ihn jeden seiner Schritte. Wenn es ihnen passt, ziehen sie ihn an der Kordel einfach zurück in die Wohnung.

Als die gleichaltrige Shelly in das Haus einzieht, will Tony sich von dieser Fessel befreien. Gemeinsam kommen die Kinder einem Geheimnis auf die Spur, denn ihr Haus wird von einem dunklen Wesen heimgesucht, das immer dann auftaucht, wenn sich die Bewohner streiten oder jemand so traurig ist wie Shellys Mutter. Beherrscht wird das Biest vom uralten Hausmeister, von dem nicht ganz klar ist, ob er zur dunklen oder zur hellen Seite des Daseins gehört. 

Regisseur Filip Pošivač hat mit seiner Puppenanimation eine wundervoll ambivalente Welt der Düsternis und des Lichts erschaffen. Das Mietshaus ragt aus der winterlich weißen Stadt wie ein dunkler Monolith heraus, mit einem Treppenhaus, das je nach Situation trist oder farbig gestaltet ist. Die Welt der Kinder erstrahlt bunt und hell, vor allem wenn Shelly ihre Taschenlampe anknipst und Fantasiewelten in den Himmel schickt, die nur sie und Tony sehen können. Beide müssen und werden sich von der erdrückenden Macht ihrer Eltern befreien, und sie werden es nicht zulassen, dass die Traurigkeit alles Helle verschlingt. 

Eine mystische Geschichte, die die Macht der Fantasie feiert und nicht nur Kinder, sondern vor allem auch ein erwachsenes Publikum in längst vergangen geglaubte Puppentrickwelten eintauchen lässt.

Meinung zum Thema

Ihre Meinung ist gefragt, Schreiben Sie uns

Mit dieser Frage versuchen wir sicherzustellen, dass kein Computer dieses Formular abschickt