Kritik zu Arthur der Große

© Leonine Distribution

Die Geschichte eines Straßenköters, der sich einer Gruppe Extremsportler auf Südamerika-Trip anschließt und dann von einem von ihnen adoptiert wird, beruht auf wahren Ereignissen

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Auf den Hund gekommen. Das sind die vier Sportsfreunde, die eigentlich ein Querfeldeinrennen durch die Dominikanische Republik gewinnen wollten. Dann aber ließen sie ihre Chancen auf den Sieg fahren und retteten lieber einem räudigen Straßenköter das Leben. Arthur, so sein Name, hatte sich schon früh dem Team angeschlossen und unterwegs nicht nur dessen Boss Mikael die Fleischbällchen weggefressen, sondern sich auch nützlich gemacht, indem er Kollege Leo lautstark bellend vor einem bösen Fehltritt bewahrte. Zum Dank nahm ihn Mikael dann mit nach Hause, wo er ein gemütliches Dasein als Familienhund führte und etwas rundlich wurde. Das zeigen die Fotos zum Abspann von »Arthur der Große«, die belegen, dass man es mit einer wahren Geschichte zu tun hat: der des schwedischen Ex­tremsportlers Mikael Lindnord nämlich, nachzulesen in dessen 2016 veröffentlichten Erinnerungen »Arthur: Der Hund, der den Dschungel durchquerte, um ein Zuhause zu finden«.

Freilich nimmt sich die filmische Adaption bei den Tatsachen des Jahres 2014 die üblichen Freiheiten heraus, überspitzt hier, dramatisiert dort, erfindet das eine und andere, verlegt kurzerhand den Schauplatz (das Rennen fand ursprünglich in Ecuador statt) und drückt absehbar auch mal auf die Tränendrüse. Das ist inhaltlich nicht wirklich neu und dramaturgisch wenig überraschend – und trotzdem unterhaltsam anzusehen. Jedenfalls wenn man entweder Anhänger der sportlichen Disziplin »Adventure Racing« ist oder, klar, Hunde mag. Oder eben Mark Wahlberg, denn der hat den Film mitproduziert und spielt Mikael auf seine grundsympathisch unaufgeregte, typischerweise ein wenig sturschädelige Weise. Ihm zur Seite Ukai, der als Arthur unterwegs ist und mit dem er den Zauselbart teilt. Gemeinsam sind sie stärker als die holprige Inszenierung, die blasse Figurenzeichnung und die konstruiert wirkenden Konflikte. Der Hund lehrt den Mann, was wirklich wichtig ist im Leben, und der Mann gibt dem Hund zum Dank ein Heim.

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